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Neue Entwicklung in Sachen B 303 - Ortsumgehung Schirnding: Baustopp

Der Bundesrechnungsprüfungsausschuss stoppt den vierspurigen Ausbau der Ortsumgehung, nachdem der Bundesrechnungshof den weiteren Ausbau in Schirnding als „unnötig und unwirtschaftlich“ bewertet hat. Der Bund Naturschutz sieht sich bestätigt und fordert nachdrücklich: „Stoppt den Unsinn in Schirnding endgültig. Der Bau des Autobahnteilstücks bei Schirnding ist längst zu einer verkehrpolitischen Posse geworden. Die ökologische Geisterfahrt bei Schirnding hat bereits begonnen, nun hakt der Rechnungsprüfungsausschuss endlich ein“,

11.07.2018

schreibt Kreisgeschäftsführer Karl Paulus. Für den Bund Naturschutz gebe es nach wie vor keine sachlich-objektive Begründung, die relativ neue Umgehungsstraße von Schirnding zu einer 26 Meter breiten Autobahn auszubauen und dafür 33 Millionen Euro in der Erde zu vergraben. „Das ist sinnlose Naturzerstörung, verantwortungslose Vernichtung von unvermehrbaren Grund und Boden und Steuergeldverschwendung par excellence.“

Dem gegenüber stünden „weit hergeholte Rechtfertigungsversuche“ der verantwortlichen Politiker. „Auch mit einer europäischen Begründung des Vorhabens rechtfertigt das im landesweiten Vergleich bescheidene Verkehrsaufkommen von nicht einmal 6000 Fahrzeugen pro Tag keineswegs, in Schirnding mit Kanonen auf Spatzen zu schießen“, stellt der BN fest. In diesem makabren Spiel mischt natürlich auch die ominöse IZF der Herren Müller und Schläger wieder kräftig mit. Die Autobahn-Lobbyisten werden nicht müde, die Zukunft unseres Fichtelgebirges in Asphalt und Beton zu beschwören.

Elegante Lösung: Überholspuren

„Als Anwalt der geschundenen Natur und der Lebensgrundlage Boden fordern wir mit ganzer Kraft: Stoppt diesen Unsinn endgültig!“ Nach der Intervention des Bundesrechnungshofes ist der Bund Naturschutz sehr gespannt, ob nun die Einsicht reift, das „überschaubare Problem B 303“ durch Abmarkung und Bau von Überholspuren zeitnah einer eleganten Lösung zuzuführen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Wo sollen die Bauern fahren?

Weiter fragt sich der BN: Was werden die Bauern sagen, wenn sie das Autobahnteilstück nicht mehr befahren dürfen, und die schweren Fahrzeuge wieder durch Schirnding donnern? Führt der Baustopp dazu, dass die zwischen Marktredwitz und der Landesgrenze dahindümpelnde Hauptbahnstrecke Nürnberg-Prag wieder stärker in den Fokus gerückt wird? Oder zieht die Karawane nach kurzer Empörung weiter?

Flächenverbrauch und Artensterben

„In Schirnding geht es auch ganz konkret um zwei riesige Umweltprobleme unserer Zeit“, stellt der BN mit Nachdruck fest. „Es ist der ungebremste Flächenfraß sowie das Arten- und Insektensterben.“ Karl Paulus hinterfragt nachdenklich: „Findet Umweltschutz nicht mehr statt?“