Flechten im Fichtelgebirge
überall und doch wenig beachtet.
Manchmal augenfällig, oft mikroskopisch klein im Verborgenen, finden wir Flechten überall in unserer Umgebung. Wie hier an einem markanten Granitfelsen sind sie dann doch nicht zu übersehen.
Auf dem Boden lichter, nährstoffarmer Kiefernbestände kann man, jedoch immer seltener, eine typische Flechtenvegetation finden, die sich aus Cladonia-Arten (Rentierflechten) zusammensetzt.
Als Flechte bezeichnet man eine Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz (meist einem Schlauchpilz), und einem oder mehreren Fotosynthese betreibenden Partnern. Als Partner kommen fast immer Grünalgen oder Blaualgen in Frage.
Weltweit gibt es rund 25.000 Flechtenarten. In Deutschland sind es immerhin noch rund 1700 Arten. Flechten werden immer nach dem symbiontischen Pilz benannt, da es meist dieser ist, der ihr die Form und Struktur gibt. Flechten werden daher den Pilzen zugerechnet und zählen damit aktuell nicht mehr zum Reich der Pflanzen, in das sie früher eingegliedert wurden.
Bei der Symbiose zwischen dem Pilz und der Alge liefert die Alge mit Hilfe der Fotosynthese die energiereichen Kohlenhydrate, während der Pilz das Doppelwesen Flechte mit Wasser und Mineralsalzen versorgt.
Die Symbiose bringt der Flechte viele Vorteile und so sind viele Flechten in der Lage als Pioniere extrem unwirtliche Standorte zu besiedeln. Meist ist ihr Wachstum aber sehr langsam. Besonders empfindlich reagieren viele Flechten auf Luftverschmutzung und sind damit hervorragende Bioindikatoren.