Gräser im Fichtelgebirge
Streng genommen werden hier auf unserer Seite unter dem Begriff „Gräser“ Vertreter der „Süßgrasartigen Pflanzen“ vorgestellt. In dieser Verwandtschaftsgruppe finden sich dann u. a. Pflanzen aus den Familien:
Süßgräser, Sauergrasgewächse, Binsengewächse und Rohrkolbengewächse.
Unabhängig von einer genauen systematischen Einteilung unterscheidet selbst der botanische Laie die Gräser von den anderen krautigen Blütenpflanzen.
Ein typisches Kennzeichen fast aller Gräser ist die parallele Aderung in den Laubblättern und die Tatsache, dass nach der Keimung nur ein Keimblatt entsteht. Die Blüten sind klein und unscheinbar, die Bestäubung erfolgt fast immer durch den Wind.
Als typische Bewohner von Savannen, Steppen und Prärien treten viele Vertreter dieser Gruppe in großer Anzahl im entsprechenden Lebensraum auf.
Die Entstehung der grasartigen Pflanzen reicht zurück bis in die Kreidezeit, die Gräser sind also eine verhältnismäßig junge Pflanzengruppe. Ihre Entwicklung ist eng an die Entwicklung der Säugetiere gebunden, die ja bekanntlich nach dem Untergang der Saurier einen Siegeszug über die ganze Erde antraten. Als potenzielle Fraßpflanzen für pflanzenfressende Säuger kam es zwischen beiden Gruppen zu einer engen Koevolution. So ist die Einlagerung von Kieselsäure in den Graskörper sehr wahrscheinlich als Fraßschutz gegen Weidetiere zu interpretieren.
Hochgezüchtete Grasarten spielen als „Getreide“ für die Welternährung mittlerweile eine herausragende Rolle.