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Das tiefste Loch der Erde im Fokus

Der Bund Naturschutz besucht das Geozentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB) in Windischeschenbach. Nur einen Steinwurf von den “Zoiglorten“ Windischeschenbach und Neuhaus entfernt, befindet sich ein Hotspot der geologischen Forschung. Dort, wo vor rund 30 Jahren das „tiefste Loch der Erde“ gebohrt wurde, gibt es heute ein renommiertes geologisches Informationszentrum, das auch als Umweltbildungsstätte anerkannt ist. Wie sich das alles entwickelt hat, erläuterte die pädagogische Mitarbeiterin am GEO-Zentrum Andrea Mack.

12.01.2019

Fichtelgebirge einstmals so hoch wie der Himalaya

„Das ist ja unglaublich“ entfährt es Claudia Zeus, der zweiten Vorsitzenden der Kreisgruppe Wunsiedel des Bund Naturschutz. „Unser Mittelgebirge soll einmal so hoch gewesen sein wie der Himalaya?“ Schon seit einer Weile lauscht die BN-Gruppe den Ausführungen von Andrea Mack. Sie erläutert den 25 Teilnehmern, warum das tiefste Bohrloch der Erde mit 9.101m ausgerechnet in der Oberpfalz gebohrt wurde und warum sich Wissenschaftler aus der ganzen Welt deshalb in Windischeschenbach trafen. „Zwei Kontinente kollidierten hier vor 300 Millionen Jahren miteinander. Die Spuren sind in der Tiefe an den Gesteinen bis heute sichtbar.“

KTB Kontinentale Tiefenbohrung in Windischeschenbach

BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten Löhner konnte es sich nicht vorstellen, dass eine so tiefe Bohrung  reibungslos verlief. Tatsächlich berichtet Andrea Mack von mehreren unvorhergesehenen Schwierigkeiten. Mehrmals musste ein Teil des Bohrstrangs abgesprengt werden, weil er sich nicht mehr aus dem steinernen Untergrund herausziehen ließ.  Auch die hohen Temperatur von 2600C in der Tiefe stellte die Technik schließlich vor unüberwindbare Hindernisse. Trotzdem war die Bohrung ein großer wissenschaftlicher und technischer Erfolg.

Unsere Erde ist nicht rund

In der Ausstellung erwartete die Teilnehmer schließlich eine bunte Mischung aus Themen der Geologie. Zu bestaunen gab es ein Modell unserer Erde, das an vielen Stellen wie eine Kartoffel ausgebeult oder eingedellt ist. Die „Potsdamer Kartoffel“, zeigt eindrucksvoll, dass unsere Erde keine gleichmäßige Oberfläche besitzt und deshalb unsere Höhenmessungen nur von einem gemittelten Wert des  Meeresspiegels ausgehen können.

Erst Erdbebensimulation, dann Zoigl im Schafferhof

Animationen in der Ausstellung zeigen den Teilnehmern die Wanderschaft unserer  Kontinente. Dadurch verändere sich das Aussehen unseres blauen Planeten ständig.  „Wer weiß denn schon, dass der Weg für Columbus über den Atlantik 25 Meter kürzer war als heute?“ ergänzt die Fachfrau Andrea Mack, „oder dass es in unserer Gegend zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kam, von denen der Parkstein oder der Rauhe Kulm steinerne Zeugen sind?“  Das spektakulärste Erlebnis hatten die meisten Besucher auf der Rüttelplatte, die solche Erdbeben hautnah erlebbar machte. „Nur gut, dass diese Zeiten bei uns längst vorbei sind“, sagte ein Teilnehmer. Nach so viel spannender und anschaulicher Information kam ein Ausklang beim Zoigl im Schafferhof gerade recht.