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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Mädesüß - Filipendula ulmaria - Rosengewächse

Volksnamen: Spierstaude, Geißbart, Wiesenkönigin, Immenkraut, Bachholde, Aspirin der Wiese

Beschreibung

Die rötlichen, kantigen Stängel verzweigen sich erst im oberen Teil und erreichen eine Höhe von 1,5 m. Dunkelgrüne, wechselständig angeordnete, stark gefiederte, an der Unterseite silbrig behaarte Blätter mit deutlicher Äderung erinnern an Ulmenblätter (botanischer Name ulmaria) und zeigen auch deren gesägten Rand. Wie duftige Zuckerwatte sitzen die kleinen weißen, in Trugdolden, angeordnete Blüten auf den Spitzen. Die Einzelblüten mit vielen feinen, orangefarbigen Staubgefäßen verströmen einen intensiven Duft nach Vanille, Rosenhonig und Bittermandeln. Beim Zerreiben der Pflanzenteile, insbesondere der Blätter, setzt sich ein Geruch frei, der uns an den Warteraum einer Arztpraxis erinnert.

Vorkommen

Die mehrjährige Staude kommt in großen Teilen Europas vor. Sie bevorzugt nährstoffreiche, moorige Feucht-und Nasswiesen, Bach-und Flussauen mit Sonne bis leichter Beschattung.

Blütezeit

Während der Blütezeit von Juni- August sammelt man den oberen Teil mit den Blüten und Blättern, kann frisch oder getrocknet verwendet werden.

Inhaltstoffe

Salicylaldehyd, Salicylsäurederivate, ätherischesÖl, Flavonoide, Gerb-und Schleimstoffe, Glykoside, Heliotropin

Wissenswertes

Im Jahre 1830 wurden aus Mädesüß zum ersten Mal entzündungshemmende Salicylate extrahiert, was etwa 60 Jahre später zur Erfindung von Aspirin führte. Früher wurde sie zum aromatisieren von Bier, Wein und Met verwendet. Im Mittelalter benützte man sie wegen ihres vanilleartigen Geruchs zum Ausstreuen auf den Boden. Den keltischen Druiden galt sie, zusammen mit Wasserminze und Eisenkraut, als heilige Pflanze.

Heilwirkung

Mädesüß wirkt schmerzstillend, krampflösend, leberunterstützend, harntreibend, schweißtreibend, zusammenziehend, entgiftend, blutreinigend, herzstärkend, antirheumatisch, entzündungshemmend und blutverdünnend.

Heilwirkung auch bei Erkältungskrankheiten, rheumatischen Beschwerden der Gelenke und der Muskulatur sowie Gicht, Kopfschmerzen, Blasen-und Nierenbeschwerden, zur Förderung der Harnausscheidung, steigert die Fließfähigkeit des Blutes und der Lymphe, Magen-und Zwölffingerdarmgeschwüren, Übersäuerung, Durchfall, Leber-und Gallebeschwerden, äußerlich bei Geschwüren.

Zubereitung

Mädesüß kann als Tee aus Wurzel oder Blüte, Tinktur, Likör, Sirup, Wein, in Milch oder Sahne als Dessert angewendet werden, egal in welcher Flüssigkeit es ist immer ein Genuss.

Quellennachweis:
Das Heilpflanzenjahr von Adelheid Lingg,
Heilpflanzenpraxis von Siegfried Bäumler
Verfasserin Gabriele Greger.