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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Gewöhnlicher Löwenzahn - Taraxacum sect. Ruderalia - Korbblütengewächse

Beschreibung der Pflanze

Beim Löwenzahn handelt es sich um eine ausdauernde und krautige Pflanze aus der Gruppe der Korbblütler. Sie enthält in allen Teilen weißen Milchsaft. Die Pfahlwurzel ist außen braun- schwarz, daran anschließend wachsen die Blätter rosettenartig und dicht über dem Erdboden. Die langen Stiele sind hohle Röhren, die außen filzartig belegt sind. Sie können bis zu 60 cm lang werden. Wenn der Löwenzahn blüht nennt man dies Scheinblüte. Viele gelbe Zungenblüten bilden tellerförmige Körbchen. In der mehrere Tage andauernden Blütezeit schließen sich die Blüten immer bei Nacht, bei Regen oder Trockenheit und schließlich beim Verblühen. Nach mehreren Tagen öffnen sich die Blüten ein letztes Mal bei ihrer Fruchtreife. Sie entlassen zuerst die eingetrockneten und abgestoßenen Blütenhüllen der Zungenblüten. Die Früchte, schlanke haarige Flugschirme (Papppus) werden durch den Wind ausgebreitet. Den mit den Früchten besetzten Kopf nennt man auch Pusteblume.

Blütezeit: April und Mai

Wirkstoffe

Sequiterpenlacton –Bitterstoffe, sowie Taraxosid, Taraxasterol, Inulin und einen hohen Anteil an Kalium. Vitamine E,A,C,B, Mineralstoffe Kalium, Calcium, Natrium und Magnesium. Gesamtheitlich gesehen ein hervorragendes Pflanzenheilmittel.

Wissenswertes / Ver- und Anwendung / Wirkung

Aus den Löwenzahnblüten kann Löwenzahnblütenhonig hergestellt werden.

Man nennt ihn auch Augenmilchkraut, weil er bei entzündeten Augen helfen kann. Hier legt man Löwenzahnkraut oder Wurzel 36 Stunden in lauwarmes Wasser ein. Dieses filtert man durch ein Tuch und wäscht sich mit dem lauwarmen Löwenzahnwasser mehrmals täglich die Augen.

Der Löwenzahn bietet Gesundheit pur und wird gerne als Frühjahrskur verwendet. Verwendet werden können grundsätzlich alle Teile des Löwenzahns, also Kraut, Blüte und Wurzel. Ab März kann man z.B. für vier Wochen täglich eine Hand voll frische Blätter gewaschen und gehackt in die Salatsoße geben. Eine Stunde warten und den Salat vor dem Mittagessen zu sich nehmen.

Frühlingsteekur zum Entschlacken: Je einen Esslöffel frische Löwenzahnblüten, dazu Brennnessel-, Schafgarben- und Pfefferminzblätter, sowie Gänseblümchenblüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, zwei bis drei Minuten ziehen lassen und abseihen. Mehrere Wochen täglich eine Tasse trinken.

Löwenzahntinktur als Leber- und Gallemittel: Zwei bis drei frische, mittelgroße Wurzeln werden mit 0,25 Liter Kornschnaps oder Obstbrand 14 Tage lang angesetzt und dann abgeseiht. Während des Tages wird dann mindestens drei Mal ein Esslöffel genommen.

Löwenzahn (frische Blätter oder Blüten) schmeckt auch ausgezeichnet kleingehackt auf einem Butterbrot.

Wissenswertes

Im Volksmund wird der Löwenzahn neben Kuhblume, Butterblume oder Milchblume unter anderem auch als „Bettseecher“ bezeichnet, im französischen heißt er passenderweise „Pissenlit“.

Löwenzahnfelder sind wichtige Bienenweiden. Löwenzahnhonig hat ein sehr kräftiges Aroma. Für ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.

Löwenzahn ist in fast jedem Kräuterbuch zu finden. Auch Pfarrer Kneipp hielt den Löwenzahn für ein ausgezeichnetes Heilkraut z.B. bei Leberleiden.

Quellennachweis
Homöopathieliste, Wikipedia, www.Kraeuterverzeichnis.de,
eigene Aufzeichnungen, diverse Fachbücher.
Verfasserin: Ute Hilpert.