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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Knoblauchsrauke - Alliaria petiolata – Kreuzblütengewächse

Wissenschaftlicher Name: Alliaria officinalis, was auf die arzneiliche (offizielle) Verwendung in der Volksheilkunde hinweist.

Volksnamen: Landhederich, Knoblauchshederich, Hasenkehl, Lauchkraut

Beschreibung der Pflanze

Die Knoblauchsrauke ist eine ausdauernde, bis 1 m hoch wachsende Pflanze. Sie ist meist 2-jährig. Der Stängel ist aufrecht und unverzweigt wachsend. Die Blätter sind buchtig gezähnt. Die jungen Blätter sind herzförmig, die älteren Blätter nierenförmig. Die Blüten sind weiß, vierzählig und traubenförmig am Stängelende wachsend. Als Früchte bilden sich bis zu 6 cm lange Schoten und schwarze Samen. Die Knoblauchsrauke bevorzugt nährstoffreichen, feuchten Boden, Halbschatten. Der Rauke entströmt beim Zerreißen der Blätter ein starker Knoblauchgeruch. Der Geschmack der Blätter ist vor der Blüte am besten.

Blütezeit: April, Mai, Juni
Sammelzeit : März, April

Inhaltsstoffe

Hoher Gehalt an Vitaminen, vor allem Vitamin A, Senfölglykosid, Saponin, Äther. Öl, Sinigrin, Karotin, Mineralstoffe.

Wirkung

Antiseptisch, wasserausscheidend, wundheilend, schleimlösend

Verwendung in der Heilkunde

Bei Insektenstichen, Schürf- und Schnittverletzungen, die sich entzündet haben, auch bei schlecht vernarbenden Wunden ist ein Umschlag aus zerquetschten Blättern desinfizierend und wundheilend. Bei entzündetem Zahnfleisch oder Mandelentzündung gurgelt man 10 min mit starkem Aufguss.

Verwendung in der Küche:

Aus den reifen, schwarzen Samen kann man Senf herstellen. Die frische Pflanze in Salaten, Kräuteressig und –öl, Quark und Käsezubereitungen, Mayonnaise, Kräuterbutter usw.. Auch zur Zubereitung von Pesto ist die Knoblauchsrauke hervorragend geeignet. Der Geschmack der Blätter ist vor der Blüte am besten. Die fein geschnittene Wurzel kann ebenfalls als Gewürz in Salate, Topfenspeisen oder Kartoffelgerichte kommen. Geschmacklich ersetzt ein großer Zweig der Knoblauchsrauke ½ Knoblauchzehe. Das enthaltene ätherische Öl ist dem des Knoblauchs sehr ähnlich. Die Pflanze nur frisch verwenden, bei Lagerung verliert sie an Duft- und Wirkstoffen.

Zubereitungen

Tee: 1 EL frisches Kraut mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Nicht auf nüchternen Magen trinken. 2 Tassen pro Tag sind leicht harntreibend. Wirksam bei Beschwerden des Atemapparates, bei  leichtem Husten oder Bronchitis.

Essig: Eine Flasche locker mit Stängeln, Blättern, Blütenknospen oder Wurzeln füllen, mit erstklassigem Wein- oder Apfelessig aufgießen. Das Pflanzengut kann während des Verbrauchs bis zuletzt im Essig bleiben.

Quellennachweis
„Die Kräuter in meinem Garten“ und eigene Aufzeichnungen.
Wir übernehmen keine Haftung.
Verfasserin: Erika Bauer