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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Die Bärwurz -Meum athamanticum - Doldenblütengewächse

Beschreibung der Pflanze

Die Bärwurz gehört zur Familie der  Doldenblütler und ist eine bis zu 60 cm hohe buschige Staude, mit an Dill oder Fenchel erinnerndem Blattwerk und weißen Blütendolden, die im Mai bis Juni erscheinen. Die dunkelgrünen Blätter riechen stark nach Anis, wenn man sie mit den Fingern zerreibt. Die Bärwurz wächst bevorzugt in höheren Lagen der Mittelgebirge, auf mageren und feuchten Wiesen, die reichlich um Nagel und Fichtelberg vorhanden sind. Im Herbst bildet sie 3-7 mm große würzige Samen aus. Weitere Volksnamen sind: Bärenfenchel, Köppernickel, wilder Dill, Bärendill, Bärkümmel.

Blütezeit: Mai bis Juni

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Bitterstoffe, Ligustilid, Monoterpene, Kaffeesäuren, Gummi, Harz, Phthalide.

Wissenswertes  /Ver- und Anwendung / Wirkung

Aphrodisierend, appetitfördernd, entblähend, entgiftend, entschlackend, harntreibend, herzstärkend, magenstärkend, wärmend, tonisierend.

Anwendungsbereiche
Blähungen, Verdauungsstörungen, Darmkatarrh, Dysmenorrhoe, Gicht, Koliken, Appetitlosigkeit, Frauenheilkunde, Blasenleiden.

Das Kraut findet Verwendung als Tee oder Tinktur. Der bekannte Schnaps wird im Bayerischen Wald aus Mutterwurz (Ligusticum mutellina) gebrannt, die nah verwandt mit der Bärwurz ist. Im Fichtelgebirge wird in der Destille Sack aus Weißenstadt, Bärwurzschnaps aus den Samen gebrannt, denn die Wurzel steht unter Naturschutz und darf nicht ausgegraben werden.

In der Frauenheilkunde wurde sie bei Krankheiten der Gebärmutter, Menostase, Fluor albus, Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Auch Hildegard von Bingen kochte daraus ihren Bärwurz-Birnhonig (in der Apotheke erhältlich) den sie als Migränemittel und bei „schlechten Säften“ (Galle und Verdauung) empfahl.

Nutzung

Die frischen Blätter können in der Küche wie Petersilie eingesetzt werden, z.B. in Suppen, Kräuterbutter, Quark, Fisch, Gemüse, Salate, getrocknet in Kräutersalz, (behält auch im getrockneten Zustand sein Aroma). Im Erzgebirge kocht man eine Köppernickelsuppe daraus.

Quellennachweis
Aus der Volksheilkunde, aus einem Kräuterlexikon,
einem Buch von Margret Madejsky.
Verfasserin Gabriele Greger.