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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

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Wald im Fichtelgebirge

 

Das Fichtelgebirge wird den submontanen Bergmischwäldern zugeordnet. Je nach Höhenzone, Exposition und geologischen Gegebenheiten haben Fichte, Tanne, Buche und Bergahorn wechselnde Anteile. In der Selb-Wunsiedler Bucht (das Innere des Fichtelgebirghufeisens) dominieren von Natur aus Buchen-Tannen- Fichten-Wälder mit Kiefern. Im Regenschatten des Fichtelgebirges sinken die jährlichen Niederschläge und auf den zum Teil mäßig trockenen Standorten findet die Kiefer sehr günstige Wuchsbedingungen.

Ausgangsgesteine dieser Region sind Granite, Gneise, Basalt, Phyllit und Porphyr. Je nach mineralischer Zusammensetzung bilden sich auf ihnen unterschiedliche Wuchsbedingungen aus. Je nährstoffreicher ein Ausgangsgestein ist (z.B. Basalt) umso günstiger gestalten sich die Voraussetzungen für den Wuchs von Laubbäumen (z.B. Buche). Je trockener und nährstoffarmer ein Standort ist, umso günstiger werden die Wuchsbedingungen für Nadelbäume (z.B. Kiefer). Dazwischen finden wir eine ganze Palette an Standorten die in vielfältiger Weise zum Anbau von naturnahen Wäldern geeignet sind.

Auch das Klima im Fichtelgebirge spielt eine wichtige Rolle. In den Hochlagen des Fichtelgebirges herrscht ein rauhes, feuchtes Mittelgebirgsklima. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen hier zwischen 4,5 o C und 5,5 o C. Der jährliche Niederschlag bewegt sich zwischen 800-1200 mm. Nebeltage sind hier recht häufig anzutreffen (bis zu 150 im Jahr). In den Wind abgewendeten Höhenlagen zwischen 600 und 1000 m sind die Wälder stark vom Schneebruch gefährdet. Durch ihre kegelförmigen Baumkronen haben sie sich diesen widrigen Umständen teilweise angepasst.

Im inneren Fichtelgebirge ist es auf Grund der Windschattenseite und der niedrigeren Höhenlage trockener und etwas wärmer. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 5,5 °C und 6,0 o C. Der jährliche Niederschlag liegt zwischen 550-850 mm. Das Klima ist hier kontinental geprägt (nicht so stark vom Meerklima beeinflusst).

Die Waldböden des Fichtelgebirges sind meist sauer (pH-Wert < 4). Sie reichen von lockeren Braunerden über flachgründige Fließerden mit Blocküberrollung bis hin zu grundwasserbeeinflussten Böden mit extrem nassem Bodenklima.

Ständige Nasskaltluftstauungen führen auch zur Ausbildung ausgedehnter Moorgebiete (Häusellohmoor, Torfmoorhölle, Fichtelsee).Der Nährstoffgehalt liegt im mittleren Bereich und ist stark vom Ausgangsgestein abhängig. Als Humusform ist der rohhumusartige Moder weit verbreitet.

Als Bodenvegetation der Granitstandorte sind die Heidelbeere, die Preiselbeere, der Sauerklee, das gewöhnliche Besenmoos, die Drahtschmiele, das Reitgras und der Siebenstern häufig anzutreffen. Nur auf besser nährstoffversorgten Standorten (Basalt) finden sich auch Bärlauch, Waldmeister oder Schlüsselblume als Standortweiser.

 

Die Wälder der Hochlagen

Nur im obersten Bereich des Fichtelgebirges (800-1050m) kommt die Fichte als Reinbestand natürlich vor. In dieser Kampfzone bietet sie der Witterung den größten Widerstand. In den 80er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts wurden in dieser, vom Waldsterben stark geschädigten Region, auf 1755 Hektar ungefähr 6,8 Millionen Pflanzen künstlich eingebracht. Auch der Vogelbeere kommt hier eine besondere Bedeutung  zu. Zudem konnte die Düngung mit Magnesiumkalk eine Auflösung der Bestände in den Hoch- und Kammlagen verhindern.

In den Höhenlagen unterhalb von 800 Metern findet sich die natürliche Zone des Bergmischwaldes. Hier finden sich Fichten-, Buchen-, Tannenwälder. Auf stark vernässten Standorten ist auch die Roterle anzutreffen. Der Anteil an Tannen ist durch die starke Luftverschmutzung der 70er und 80er Jahre (Schwefeldioxid -> Waldsterben s.o.) stark zurück gegangen.

Die Forstbetriebe des Fichtelgebirges (Selb, Fichtelberg) sind bemüht, den Anteil der Tanne wieder zu erhöhen. Auch die Buche soll vermehrt am Waldaufbau beteiligt werden. Die stark vom Nadelholz dominierten Wälder des Fichtelgebirges sollen in Zukunft einen Laubholzanteil (Buche-Bergahorn-Erle)  von 20-30% erhalten.

 

Die Wälder des inneren Fichtelgebirges

Die natürliche Waldgesellschaft des inneren Fichtelgebirges besteht aus Tannen-Buchen-Fichtenwäldern mit Kiefernbeteiligung an exponierten, trockenen Standorten (Egereinhänge, Selber Forst). Auf den besser mit Nährstoff versorgten Standorten der Basaltregionen (Steinberg bei Hohenberg an der Eger) und den nährstoffreicheren Graniten, dominiert von Natur aus die Buche.

Die zurzeit vorherrschenden Wälder aus Fichten und Kiefern sind im Umbau begriffen. Windwürfe und Borkenkäfer haben auf diesen Standorten beträchtliche Lücken gerissen. Auch hier soll ein Laubholzanteil von ungefähr 20-30% zum Aufbau naturnaher, gemischter Wälder beitragen. Andere Baumarten wie Eichen, Ahorn, Linden oder Eschen sind nur begrenzt möglich. Zum einen eignet sich die Höhenlage (Schneedruckgefahr) nur bedingt zur Einbringung und zum anderen setzt das Nährstoffangebot hier enge Grenzen.

Diese Baumarten finden in den Feuchtwäldern der Flussauen hingegen günstige Wuchsbedingungen (siehe auch „Lebensraum Feuchtwälder“).