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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Ahorn-Linden-Blockschuttwald und Ahorn-Eschen-Schluchtwald

Ahorn-Linden-Blockschuttwald (Aceri-Tilietum)

Die Waldgesellschaft ist auf wenige, kleinräumige  Sonderstandorte beschränkt. Ein gut entwickelter Ahorn-Linden-Blockschuttwald stockt auf den steilen Abhängen des Großen Teichelbergs auf Basalt-Blockschutt in ost- und nordostexponierter Lage.

In der Baumschicht dominiert häufig der Bergahorn, begleitet von Esche, Spitzahorn, Winterlinde und Bergulme. Die eizelnen Bäume erreichen beachtliche Höhen bis über 35 Meter. Dies ist ein Indiz für die gute Nährstoff- und Wasserversorgung.

Typische Standortmerkmale sind ein reiches Kleinmosaik aus Blöcken, Hohlräumen, Humusdecken und Lehmtaschen, mit besonderem Lokalklima geprägt durch Kaltluftströme, Frostgefährdung und Temperaturgegensätze sowie mögliche Bodenbewegungen (Steinschlag, Hangrutschungen).

Die Konkurrenzkraft der Buche ist auf diesen Standorten herabgesetzt. Zum einen bietet die dünne Rinde nur schlechten Schutz gegenüber Verletzungen (z.B. Steinschlag), zum anderen reagieren ihre Wurzeln empfindlich auf die in bewegten Böden auftretenden Druck-, Zug- und Scherkräfte. Deshalb sind hier in aller Regel Edellaubhölzer wie Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Bergulme und Sommerlinde vorherrschend.

Dieser Lebensraum gilt wie auch der Ahorn-Eschenwald als „prioritär“  im Sinne der FFH-Richtlinie (Lebensraumtyp 9180 Block-, Schlucht- und Hangschuttwälder).

Ahorn-Eschen-Schluchtwald (Aceri-Fraxinetum)

Der Schlucht- oder Schatthangwald hat seinen Schwerpunkt im Unterhangbereich und am Hangfuß. Seine Standorte sind auf gute Nährstoffversorgung, auf Schutteintrag und Hangzugwasser angewiesen.

Kennzeichnend für den Ahorn-Eschen-Schluchtwald ist die Dominanz der sogenannten Edellaubhölzer wie Esche, Bergahorn, Bergulme undSommerlinde.

Die Krautschicht ist durch die hohe Strukturdiversität (Blöcke, Quellen, Bachläufe, Totholz) besonders artenreich. Neben einer Vielzahl an Moosen und Farnen sind hochwüchsige Stauden wie Christophskraut (Actaea spicata) und hygromorphe und nitrophile Kräuter, z.B. Rühr-mich-nicht-an (Impatiens noli-tangere) charakteristisch.

Gut entwickelte Ausprägungen des Ahorn-Eschen-Schluchtwaldes befinden sich im Naturschutzgebiet „Gsteinigt“ im Durchbruchstal der Röslau bei Arzberg sowie an den Osthängen des Großen Teichelbergs bei Pechbrunn. In letzterem dominiert die Esche, regelmäßig begleitet vom Bergahorn, aber auch von der Buche.

In der Strauchschicht ist die Schwarze Heckenkirsche vorherrschend. Auch der Hasenlattich ist typisch für montane Schluchtwälder.