Kleinod Steinberg
Der Steinberg ist eines der wertvollsten Landschaftsschutz- und Erholungsgebiete im Fichtelgebirge. Er ragt steil aus dem Egertal empor und bildet mit 653 Metern Höhe die markante Erhebung im östlichen Fichtelgebirge. Ein wunderbarer Ausgangspunkt ist hier die Waldgaststätte Steinhaus. Der Basaltberg mit seinen heranwachsenden Laubwäldern,Biotopen und Geotopen stellt ein wahres Kleinod dar. Das Steinbergmassiv entwickelt sich zu einem der größten Laubwaldgebiete Oberfrankens mit wertvollen Buchenwäldern auf Basalt.
Der Basaltberg ist auch aus Sicht des Artenschutzes sehr wertvoll:
Vorkommen gefährdeter Vogelarten wie Rotmilan, Schwarzstorch und Wanderfalke und schlaggefährdeter Fledermausarten (Kleiner Abendsegler, Nordfledermaus, Zwergfledermaus), auch die europaweit geschützte Mopsfledermaus.
Windpark Steinberg ist ökologischer Unsinn
Der BN steht klar zur Energiewende und zum Ausbau der Windenergie auch in unserer Region. Wir haben dazu eine differenzierte Position erarbeitet, wobei wir den meisten Vorranggebieten, vor allem auf den offenen Hochflächen, klar zugestimmt haben. Aber der Steinberg geht gar nicht. Das hochwertige Landschaftsschutz- und Erholungsgebiet kann nicht gleichzeitig ein Vorranggebiet für Energieerzeugung sein.
Der Charakter des Gebiets, das sich durch Schönheit, Eigenart und Vielfalt auszeichnet, würde durch den Bau von fünf Windkraftwerken völlig verändert. Die Standorte der Anlagen müssten aus dem Basaltberg herausgesprengt werden, für die Zuwegung der über 50 Meter langen Teile müssten Schneisen geschlagen werden, aus dem idyllischen Waldgebiet würde ein Nachts blinkendes Industriegebiet.
Wenn Politiker dennoch behaupten, beides wäre gut vereinbar, dann zeigen sie doch nur, dass sie von ökologischen Fragen keinen Dunst haben.
Der Steinberg ist der umstrittenste Windkraftstandort in ganz Oberfranken.
Die „Freunde des Steinbergs“ haben mehr als 1000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
Zur Entscheidung des Planungsverbandes:
Das ist erschreckend, eine äußerst fragwürdige, rein politisch motivierte Entscheidung. Die fachliche Empfehlung der Regierung, den Steinberg aus dem Entwurf zu nehmen, wurde glatt ignoriert. Damit konterkariert der Planungsverband seine eigenen regionalplanerischen Vorgaben, Landschaftsschutzgebiete von Windparks freizuhalten. Das ganze Verfahren droht zur Farce zu werden, wenn landschaftliche Perlen wie der Steinberg auf dem Altar der Energiewende geopfert werden sollen. Für den Bund Naturschutz ist es ein Riesenproblem, wenn der Ausbau der regenerativen Energien einseitig auf Kosten des Naturschutzes durchgedrückt wird.
Existenz des Naturparks in Gefahr
Wenn durch fragwürdige politische Entscheidungen nach dem Motto „Mir san mir“ bestehendes Naturschutzrecht ausgehöhlt werden kann, dann steht bald die Existenz des Naturparks Fichtelgebirge auf dem Spiel, befürchtet der BN.
Das bestehende Landschaftsschutzgebiet Fichtelgebirge darf nicht willkürlich wie ein Schweizer Käse ausgehöhlt werden.Gemeinsam mit dem Fichtelgebirgsverein stellen wir uns vor unsere wertvolle Heimatlandschaft im Fichtelgebirge. Sollte „wider alle ökologische Vernunft“ das Vorranggebiet Steinberg doch eines Tages genehmigt werden, dann werden wir das juristisch überprüfen lassen.