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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Kreisgruppe Tirschenreuth des Bund Naturschutz 40jähriges Jubiläum

70 Meter breit und 20 Meter tief sollte der Einschnitt zwischen dem Ort Waldeck und der Burg werden. Die geplante Südumgehung der B 22 hätte den Ort vom Berg abgeschnitten und die in vielen Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft zerstört. Zehn Jahre kämpfte der Bund Naturschutz bis schließlich sein Vorschlag angenommen und die um zwei Drittel kürzere Nordspange gebaut wurde. Das sparte dem Steuerzahler Millionen.

Waldeck, ein würdiger Ort um das 40jährige Jubiläum der Kreisgruppe zu begehen.  In seiner Führung erklärte der ehemalige Geschäftsführer Karl Paulus die in Landkreis einmalige Bedeutung des Waldecker Schlossberges mit seinen noch vorhandenen historischen Nutzungsstrukturen und seinen botanischen Kostbarkeiten.

Gegründet wurde die Kreisgruppe 1973 von Klaus Arbter (inzwischen Ehrenvorsitzender) um einen anderen Naturfrevel zu verhindern: die Zerstörung der Waldnaab-Auen durch das Speicherprojekt Gumpen. 20 Jahre dauerte diese Auseinandersetzung. Inzwischen ist dieses Gebiet als eine der schönsten Moor- und Flusslandschaften weit über Bayern hinaus bekannt.

In seiner Begrüßungsrede ging der 1. Vorsitzende Josef Siller auf die weiteren Erfolge und die gegenwärtigen Auseinandersetzungen ein.  Er nannte es einen Skandal, dass der BN am Teichelberg ein Naturschutzgebiet vor dem eigenen Staat schützen muss. In seiner Begrüßung der Vertreter aller Parteien aus den Kommunen, Kreis- Bezirks- und Landtag forderte er Augenmaß und Lernfähigkeit  - auch im Hinblick auf den geplanten Ausbau der B 299 über den Hessenreuther Berg und den geplanten Windkraftanlagen.

Der stellvertretende Landrat Franz Stahl nannte Dr. Klaus Arbter eine „Ikone des Naturschutzes“ und dankte der Kreisgruppe, die sich unter dem Motto „es gibt was Besseres“ in die Diskussionen und Planungen einbringen würden. Kemnaths Bürgermeister Werner Nickl würdigte besonders die sehr aktive Ortsgruppe Kemnath, nannte den BN einen wichtigen Ratgeber und verwies auf seine eigene Lernfähigkeit – im Blick auf die nicht gefällte Buche am Anzenstein.

In seinem fulminanten Festvortrag ging Prof. Dr. Hubert Weiger auf die Bedeutung des Naturschutz in allen Lebensbereichen ein. Er dankte der Kreisgruppe, die stolz auf ihre Erfolge sein konnte und ging auf die aktuellen Auseinandersetzungen ein. Beim Ausbau der Windkraft forderte er Planungssicherheit und klare Kriterien mit Rücksicht auf Naturschutz und Landschaftsbild. Bäuerliche Strukturen müssen erhalten werden statt Großmastanlagen mit importiertem Futter „sonst machen wir die Kuh zur Sau“. Er forderte das Ende der Privilegierung.

Energie gehöre in Bürgerhand, jeder Landkreis solle seinen Betrag dazu leisten. Die Energiewende sei miserabel geplant und werde von den großen Konzernen torpediert, die um ihre Profite fürchteten. Es gebe keinen Weg zurück zur Atomenergie, deren Abfall noch Jahrtausende eine Gefahr darstellen würde. Das Motto das BN lautete „Einsparen, Effizienz, Erneuerbare Energien.“