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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Bleibt der Naturschutz auf der Strecke?

BN diskutiert „heiße Eisen“ – Wie gefährlich ist das Baden in der Eger?
Pressemitteilung Juli 2012

Neuhaus. Heftig diskutiert wurde bei einer Vorstandssitzung des Kreisverbandes des Bundes Naturschutz im Cafe Egerstau. Es ging dabei auch um die Schlammfracht im Egertal.

Für BN-Kreisvorsitzenden Fred Terporten-Löhner stellt die durch die Sanierung der Wehranlage Leupoldshammer ausgelöste Verschlammung der Eger eine „Riesensauerei“ dar. „Da gibt es Schutzgebiete, Verordnungen und zig Behörden, die mit dem Schutz des Egertales betraut sind. Und dann passiert so etwas“, wetterte der BN-Vorsitzende. Das hätte in einem Naturschutzgebiet und europäischen Schutzgebiet niemals passieren dürfen. Die Schlammfracht im Egertal sei zwar keine riesige Ökokatastrophe, aber dennoch eine massive und nachhaltige Schädigung des gesamten Ökosystems Fließgewässer.

Etwa zehn Tage habe sich im Mai eine braune Schlammbrühe in das Flussbett der Eger ergossen. Inwieweit dies ein unglücklicher Zufall oder Vorsatz gewesen sei, müsse nun die Staatsanwaltschaft klären. Der Kreisvorsitzende erinnerte an eine Unterredung mit den neuen Betreibern der Egerkraftwerke Clemens und Dr. Christian Reif vor einigen Monaten. Dabei habe man natürlich auch auf die Problematik des abgelagerten Schlamms in den Staubecken hingewiesen. Die Mitglieder des BN-Vorstands äußerten sich ob des Vorfalls und des Fischsterbens in der Eger empört, wütend und betroffen.Der BN unterstützt die Forderung der Wasserwirtschaft, dass die Schlammablagerungen soweit wie nur möglich wieder beseitigt werden müssten.

 

Barbara Ludwig brachte in diesem Zusammenhang das Baden in der Eger zur Sprache. „Ist angesichts der Schlammfracht das Baden in der Eger bedenklich oder sogar gefährlich?“, fragte die Hohenbergerin. Hier bestehe noch  erheblicher Aufklärungsbedarf. Weder von der Abteilung Wasserrecht im Landratsamt noch vom Gesundheitsamt habe sie eine befriedigende Antwort erhalten, kritisierte Barbara Ludwig.

„Wir wollen wissen, was Sache ist“, fasste Fred Terporten-Löhner zusammen. Der BN-Chef forderte die zuständigen Stellen auf, hier hart und konsequent durchzugreifen. Grundsätzlich müsse die Umwelt geschont werden, und nicht der Investor. Es gebe bereits Anzeichen, dass verharmlost und vertuscht werde. „Bleibt der Naturschutz wieder einmal auf der Strecke?“, fragten sich die Vorstandsmitglieder des Bundes Naturschutz besorgt.