BN besucht Waldwindpark Regnitzlosau
Auf großes Interesse stieß eine Besichtigung des großen Waldwindparks bei Regnitzlosau. Zu der Gemeinschaftsveranstaltung der BN-Kreisgruppen Wunsiedel und Tirschenreuth konnte der Wunsiedler BN-Kreisvorsitzende Fred Terporten-Löhner an einer der mächtigen Windkraftanlagen trotz eisiger Temperaturen rund 70 Teilnehmer willkommen heißen.
Peter Köppel, ein Projektmanager der Firma Enercon führte aus, dass sich die Windkraftnutzung in den vergangenen 20 Jahren geradezu revolutionär entwickelt habe. Der Trend geht zu immer höheren und leistungsstärkeren Anlagen. Die größten Anlagen von Enercon haben inzwischen Rotordurchmesser von 126 Metern und eine Nennleistung von 7.500 kW. Der Windpark bei Regnitzlosau besteht aus fünf Anlagen vom Typ E 82 mit einer Nennleistung von 2.000 kW pro Anlage. Diese haben Rotordurchmesser von 84 Metern und Nabenhöhen von 138 Metern, sodass die Windkraftwerke mit den Rotorspitzen 180 Meter in den Himmel ragen.
Peter Köppel informierte über die Bauweise und Technik der modernen Energieanlagen sowie über das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.
Der Antriebsstrang eines Windkraftwerks und die jeweils drei Rotoren vom Typ „Luvläufer mit aktiver Blattverstellung“ befinden sich auf mächtigen Betontürmen, die aus bis zu 120 Tonnen schweren Segmenten zusammengesetzt sind. Der Strom wird mittels eines direkt getriebenen Ringgenerators erzeugt und über Wechselrichter in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Drehzahl der Rotoren beträgt je nach Windgeschwindigkeit 6–18 Umdrehungen pro Minute. Bei Sturm, ab einer Windstärke von 30 Metern pro Sekunde, schaltet sich die Anlage automatisch aus.
Geduldig beantwortete Köppel die zahlreichen Fragen der Zuhörer hinsichtlich Genehmigung, Fledermausschutz, Landschaftsbild, Lärmentwicklung und Schattenwurf der Windkraftwerke.
Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von der Effizienz und Leistungsstärke der modernen Stromerzeugungsanlagen. So liefert ein Windkraftwerk vom Typ E 82 Strom für rund 1.400 Haushalte, die Jahresleistung beträgt 4,5 Millionen Kilowattstunden.
Die Stromerzeugung durch Windkraft ist pro Flächeneinheit etwa 10 mal effizienter als durch Photovoltaikanlagen und rund 100 mal effizienter als durch Biomasse. Der Flächenbedarf Windkraft : Photovoltaikanlagen : Biomasse ist in etwa 1 : 10 : 100