Solidarität des Bundes Naturschutz mit den Milchbauern und der bäuerlichen Landwirtschaft
- Großkundgebung der Milchbauern in Weiden und
- Besichtigung des Laufstalles von Reinhard Jarsch in Schacht bei Arzberg.
Die Lage der Milchbauern erscheint hoffnungslos und von purer Existenzangst gekennzeichnet. Ein skandalöser Milchpreis von 22 Cent pro Liter bedeutet keine Überlebenschance für die Milchviehbetriebe im Fichtelgebirge. Wenn Milchbauern auf die Barrikaden gehen und ihr wertvollstes Gut, das Lebensmittel Milch wegschütten, dann ist das ein purer Akt der Verzweiflung und Perspektivlosigkeit.
Es ist eine Himmel schreiende Entwicklung, dass Nahrungsmittel inzwischen weniger wert sind als Müll, weniger wert als Hunde- und Katzenfutter. Das ist dekadent und verdeutlicht das völlige Scheitern der Agrarpolitik. Die Landwirtschaft befindet sich an einem Scheideweg:
Bäuerliche Familienbetriebe oder industrielle Agrarbetriebe, in der Agrarpolitik geht es schon lange nicht mehr um die Landwirte und Familienbetriebe, sondern um das große Geschäft auf den internationalen Agrarmärkten.
Der Bund Naturschutz erklärt sich daher mit den Sorgen und Ängsten der Milchbauern solidarisch. Es geht um Arbeitsplätze und Existenzen, um die Zukunft des ländlichen Raumes und um den Erhalt unserer wertvollen Kultur- und Erholungslandschaften, welche die Grundlage des Tourismus darstellen.
Wir sind in größter Sorge um unsere wertvolle, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft. Diese zeichnet sich durch einen Dreiklang von Wäldern, Wiesen und Feldern aus.
Wenn unsere bäuerlichen Familienbetriebe zur Aufgabe gezwungen werden, dann kommen industrielle Agrarbetriebe, die von Konzernen wie E.on, Müllermilch oder Monsanto gesteuert werden, mit freier Fahrt für die Agro-Gentechnik. Ein Horrorszenario.
In der Agrarpolitik geht es schon lange nicht mehr um die Landwirte und Familienbetriebe, sondern um das große Geschäft auf den internationalen Agrarmärkten. Auch die landwirtschaftliche Beratung muss sich fragen lassen, ob es richtig war, die Bauern immer nur in Richtung Mehrproduktion und Aufstockung zu beraten. Irgendwann ist die Schmerzgrenze der Belastung und Verschuldung erreicht.
Der BN ist in größter Sorge um unsere wertvolle, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft im Fichtelgebirge. Diese zeichnet sich durch einen Dreiklang von Wäldern, Wiesen und Feldern aus.
Wenn die Milchwirtschaft kaputtgemacht wird, wenn Bauern buchstäblich aus dem Land getrieben werden, dann verschwinden die Wiesen in ihrer ganzen Vielfalt, die bäuerliche Kulturlandschaft stirbt.
Es ist eine Horrorvision, wenn neben den Wäldern nur noch Maisäcker und verlassene Dörfer übrigbleiben.