Wo der Höllbach Hilfe bekommt
Wo der Höllbach Hilfe bekommt
Die heiße Sonne oben im Himmel, die feuchte Wiese unter den Stiefeln. So machten sich die Exkursionsteilnehmer auf den Weg die Wiesen um den Höllbach herum zu erkunden. Ein Gebiet, das vor nicht allzu langer Zeit sein Gesicht verändert hat.
Insekten als Lebensgrundlage
Das Insektensterben ist heutzutage in aller Munde, doch konkrete Verbesserungen lassen sich nur wenige verzeichnen. Ein Projekt im Landkreis Wunsiedel jedoch will sich dieser Aufgabe stellen: InseGdA (steht für: „Anwendung insektenfreundlicher Bewirtschaftungsmethoden im Verbund von Gewässer undAue“). Ziel ist es Lebensraumbedingungen für Insekten zu verbessern und dadurch auch die Artenvielfalt dieser zu erhöhen.
Bei dieser Tierklasse übrigens besonders wichtig: allein in Deutschland geht man von über 34 000 Arten aus – davon sind 25 % als mindestens „gefährdet“ in der Roten Liste aufgeführt. Diese artenreichste aller Klassen leidet besonders unter uns Menschen. Habitatverlust, Pestizideinsatz, Klimawandel und Lichtverschmutzung sind nur einige Beispiele, die es für unsere Insektenwelt immer schwieriger macht. Dabei sind auch wir Menschen von ihnen direkt abhängig. Als Nahrungsgrundlage bilden sie den Boden unseres Nahrungsnetzwerkes und spenden uns mit ihrer Bestäubungsleistung unsere Nahrungsmittel, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Projekt InseGdA will den Insekten helfen
Vor Ort bewundern konnten die Teilnehmer die durchgeführten Maßnahmen, um den Insekten am Höllbach einen besseren Lebensraum zu bieten – denn für viele Insekten ist sowohl der aquatische Lebensraum wichtig, als auch die Wiese daneben. Unterschiedliche Stadien der Entwicklung brauchen unterschiedliche Lebensräume. So wurde vor Ort eine neue Abzweigung aus der Eger geschaffen und mit Kiesbänken und Totholzeinbringungen zu einem wahren Paradies umgestaltet. Und das lässt sich bereits jetzt erkennen. Zusammen mit dem Experten Jürgen Fischer wurden die dort lebenden Insekten näher unter die Lupe genommen. Ob Zwitscherschrecke, Rösls Beißschrecke, Azurjungfer oder südlicher Blaupfeil: sie alle zeigten sich den Interessierten.
Das Projekt zeigt einen Weg in die Zukunft. Um dem Insektensterben entgegenzuwirken braucht es jedoch weitere Anstrengungen von Gesellschaft und Politik. Wenn die Insekten sterben, sterben irgendwann auch wir.
Mehr Informationen unter www.insegda.de