Tongrube Seedorf - „Goldgrube für den Artenschutz“
Die Tongrube Seedorf ist eine Goldgrube für den Artenschutz, einmalig in ganz Nordbayern
Mit einem mächtigen Kettenbagger wird die ehemalige Tongrube ganz im Südosten des Landkreises Wunsiedel selektiv von Weiden, Birken und Kiefern in einem ökologisch besonders wertvollen Bereich befreit, an anderer Stelle wurden offene Pionierstandorte geschaffen. Nebenbei entstanden zahlreiche kleine Tümpel. Die Leitung hatte Karl Paulus. Der Naturschutzexperte und langjährige Kreisgeschäftsführer des Bundes Naturschutz ist auch im Ruhestand für den BN noch in Sachen Arten- und Biotopschutz unterwegs.
Massenhaft Rote Liste-Arten in der tongrube seedorf
Auf den im Tertiär entstandenen Seedorfer Tonen hat sich ein Massenvorkommen des Rundblättrigen Sonnentaus gebildet, eines der größten deutschlandweit. Auch der seltene Sumpfbärlapp kommt hier häufig vor. Regelmäßig ist der drollige, stark gefährdete Flußregenpfeifer auf den offenen Ton- und Phyllitstandorten in der Grube anzutreffen. Besonders bemerkenswert ist die Vielzahl seltener Libellen, Heuschrecken und anderer Insekten. Die Artenliste liest sich wie ein Auszug aus den Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Arten: Kleiner Blaupfeil, Südlicher Blaupfeil, Gebänderte Heidelibelle, Kleine Zangenlibelle, Blauflügelige Sandschrecke oder Sumpfschrecke, um nur einige zu nennen.Die Tongrube Seedorf ist eine Goldgrube für den Artenschutz, einmalig in ganz Nordbayern.
Dank an die Beteiligten am entstehen und gestalten der tongrube seedorf
Hier zeigte es sich exemplarisch, dass vieles machbar ist, wenn die richtigen Leute aufeinandertreffen. Die Firma Hart Keramik, insbesondere Juniorchef Sebastian Hart, der die Baggermaßnahme persönlich durchführte, der Forstbetrieb Waldsassen, in dessen Kompetenz die ehemalige Tongrube liegt, die untere Naturschutzbehörde und die Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen. Die BN-Kreisgruppe Wunsiedel hatte dieses Projekt bereits 2008 angestoßen und betreute es seitdem.