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Pressemitteilung zum August-Stammtisch der Aktiven Bürger Selb am Breiten Teich mit Vertretern des Bund Naturschutz in Bayern e.V. Ortsgruppe Wunsiedel
„Ein Juwel im grünen Band Europas!“,
so beschreibt Fred Terporten-Löhner, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, den Breiten Teich bei der Exkursion der Aktiven Bürger Selb.
Der August-Stammtisch der Aktiven Bürger
fand diesmal ganz im Zeichen des Naturschutzes statt. Einige Interessierte Mitglieder wurden bei einem Treffen mit Vertretern der Kreisgruppe Wunsiedel des BUND Naturschutz in Bayerne.V. über die vorgenommenen Maßnahmen, die Gründe dafür und die zu erwartenden Resultate am Breiten Teich umfassend informiert.
Fred Terporten-Löhner referierte eingangs über die Geschichte des Breiten Teichs,
der, wie auch der Lange Teich, ursprünglich ein künstlich angelegter Teich aus der Zeit der Markgrafen war und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach seinen Besitzer wechselte. Schließlich gelang es der Kreisgruppe Wunsiedel des BUND Naturschutz in Bayerne.V., das fast 17 Hektar große Areal mit dem Breiten Teich als Herzstück im Jahr 2021 zu erwerben. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, bemühte sich die BN-Kreisgruppe Wunsiedel um Fördergelder im höheren 6-stelligen Bereich aus den Schutzprogrammen für Moore und Moorfrösche. Diese wurden schließlich unter der Auflage, dass die dort geplanten Projekte dem regionalen Artenschutz und der Erhaltung der angrenzenden Moore zugutekommen, bewilligt.
„Der Breite Teich, der das zweitgrößte Gewässer des Landkreises nach dem Weißenstädter See ist, sei ökologisch extrem wertvoll!“, so Terporten-Löhner. In und um ihn herum kommen mehrere Tier- und Pflanzenarten vor, die auf der Roten Liste 1 des Bundesministerium für Umwelt stehen. Darunter fällt zum Beispiel der Moorfrosch, der vom Aussterben bedroht ist, aber auch weitere Amphibien, Insekten und Libellen. Um die Artenvielfalt zu stärken, gilt es Strukturvielfalt herzustellen. Deshalb wurden einige Baumaßnahmen unternommen, die auf den ersten Blick destruktiv wirken, jedoch einen wichtigen Zweck verfolgen.
Nachdem der defekte Mönch verschlossen und durch eine neue Rohrkonstruktion durch den Damm ersetzt wurde, hat man den starken Wildwuchs am Südufer weggenommen, einen künstlichen Horst zur Ansiedlung des Fischadlers sowie Brutplätze für Schellenten installiert, Verlandungs- bzw. Flachwasserzonen auf 900 Metern Länge, als Kinderstube für Fische, Amphibien und Libellen geschaffen und Steiluferpassagen als Lebensraum für Insekten hergestellt. Günther Heinrich, der ein aktives Mitglied beider Interessensgemeinschaften ist und den Ortsbesuch organisierte, merkte an: „Hervorzuheben ist, dass all diese Maßnahmen nur durch sehr großes ehrenamtliches Engagement möglich gemacht wurden.“
Erste Erfolge sind bereits nach einem knappen Jahr
zu verzeichnen. Die Natur hat nicht nur die durch Menschenhand und Maschine veränderten Bereiche weitestgehend wieder vereinnahmt, ebenso sind bereits Ansiedlungen weiterer Tierarten und die Steigerung von Brutaktivitäten ersichtlich. All diese Maßnahmen wurden zudem wissenschaftlich durch Experten aus den eigenen Reihen begleitet.
Aus Sicht der Kreisgruppe, sei Selb Naturschutzvorreiter im Landkreis, was nicht zuletzt auch an der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und dem BUND Naturschutz liege.
Terporten-Löhner betonte darüber hinaus ausdrücklich, dass der Breite Teich, trotz der Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt, der Bürgerschaft jederzeit zur Nutzung zur Verfügung stehe. Ein harmonisches Miteinander sei dabei das A und O.
Zum Abschluss der Exkursion bedankte sich Timo Kluth im Namen der Aktiven Bürger Selb bei Fred Terporten-Löhner und Günther Heinrich für die aufschlussreichen Erläuterungen und machte dabei deutlich, dass Naturschutz in den Reihen der Aktiven Bürger Selb als äußerst wichtig angesehen werde.
Selb, 06.08.2023, gez. Timo Kluth