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Reger Erfahrungsaustausch von BN und regionalen Anbietern

„Der Bund Naturschutz will regionale Produkte und regionale Wirtschaftskreisläufe fördern“. Dies hob BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner bei der Begrüßung einer sehr interessierten Teilnehmerrunde von BN-Mitgliedern und regionalen Anbietern in der Waldgaststätte Steinhaus hervor.

09.04.2014

Unter dem Motto „Aus der Region, für die Region“ wolle man mit dem Projekt Online-Einkaufsführer gesunde, regionale Produkte fördern, anstatt industrielle Nahrungsmittel. Terporten-Löhner bedankte sich beim Webmaster der BN-Kreisgruppe, Günther Heinrich, für die gekonnte und sehr zeitaufwändige Umsetzung des Online-Einkaufsführers.

Günther Heinrich war es dann vorbehalten, den Aufbau und die praktische Handhabung des Einkaufsführers vorzustellen. Dieser ist auf der Webseite des BN unter der Adresse www.wunsiedel.bund-naturschutz.de zu finden. "Über die verschiedenen Produktgruppen, wie Brot- und Backwaren, Kartoffeln oder Fleisch und Wurst, findet der Besucher der BN-Webseite schnell zu den einzelnen Anbietern", erläuterte Heinrich. Eine Liste der Anbieter stehe auch zum Ausdruck zur Verfügung. Der große Vorteil gegenüber gedruckten Führern sei die ständige Aktualisierung. Der Webmaster des BN gab bekannt, dass die Produktpalette noch Stück um Stück erweitert werden soll. "Das ganze Projekt befindet sich erst im Aufbau", führte der BN-Webmaster aus. Aber die Resonanz sei mit 33 Anbietern schon recht beachtlich.

Praktiker berichten

Im Anschluß hatten die regionalen Anbieter das Wort. Beate Wolf, die Gastwirtin der Waldgaststätte Steinhaus wies darauf hin, dass man heuer das 90jährige Bestehen des traditionellen Hauses feiern könne. Von 1997 bis 2012 habe sie auf Bioproduktegesetzt. Als dann erhebliche Investitionen notwendig gewesen seien, habe sie  diesen Standard aufgegeben. Für Beate Wolf stehe heute die Regionaltät im Vordergrund. "Der Verkauf von Wurst und Fleisch läuft gut, weil die Kunden Vertrauen haben". Wolf bezeichnete die BN-Initiative mit dem Einkaufsführer als "wunderbar".

Wolfgang Sauerbrey berichtete, dass er seinen Betrieb 1991 auf Bioland-Anbau umgestellt habe. Der Braunersgrüner Biolandwirt betreibe auch Direktvermarktung von Kartoffeln, aber nur nebenbei. Dies sei sehr zeitintensiv. "Das Produkt ist das wichtigste. Qualität spricht sich herum", verdeutlichte Sauerbrey. Die Zukunfts-prognosen beurteilte er eher pessimistisch. Kartoffeln würden vor allem nur noch von älteren Leuten gekauft.

Willi Rieß aus Oberthölau hat vor 17 Jahren auf Biolandbau umgestellt. Zehn Jahre lang sei er Demonstrationsbetrieb für Ökolandbau gewesen. Selbstvermarktung in Form von Getreide und Kartoffeln mache er nur nebenbei, berichtete der Biolandwirt.

Seit 25 Jahren praktizieren Irmgard und Erwin Purucker Demeter-Anbau in Braunersgrün. "Die Leute kommen vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu unserem Biohof", sagte Irmgard Purucker. Seit einigen Jahren würden wieder mehr junge Menschen erscheinen.

Aus Hermannsreuth im südlichen Fichtelgebirge waren Karolin und Hermann Köstler gekommen. "Wir haben als erste mit der Rotviehzucht im Fichtelgebirge begonnen", wusste Frau Köstler zu berichten. Darüber hinaus setze sie auf Biogemüse, allein zehn Kartoffelsorten würde sie anbauen. Die Biolandwirtin hält es für Erfolg versprechend, auf Handwerker- und Bauernmärkten auf die Leute zuzugehen.

Zum Schluss berichtete Gerald Kastl, der seit sieben Jahren die Sack´s Destille in Weißenstadt betreibt, von seinen Erfahrungen. "Obwohl wir zu den besten Adressen in Bayern gehören und es die Destille bereits seit 150 Jahren gibt, wissen es die Leute noch zu wenig". Kastl plädierte für ehrliches Handwerk und Vertrauen. Man müsse alle Möglichkeiten der Werbung nutzen. Dazu gehöre heutzutage in besonderer Weise das Internet.

Reger Erfahrungsaustausch

In der erfreulich konstruktiven Diskussion sprachen sich mehrere Redner dafür aus, dass zertifizierte Bioprodukte im Einkaufsführer klar gekennzeichnet werden müssten. Angeregt wurde auch die Werbung über QR-Codes. "Der Online-Einkaufsführer des BN ist eine gute Möglichkeit, umweltbewusst einzukaufen", lobte Claudia Zeus aus Marktredwitz.

BN-Chef Fred Terporten-Löhner bedankte sichfür den "sehr regen und konstruktiven Erfahrungsaustausch". Ganz wichtig sei die Vernetzung von Anbietern und Verbrauchern. Der BN werde das Projekt weiter entwickeln, um die regionale Vermarktung im Fichtelgebirge voranzubringen.