"Herzstücke des Naturschutzes" - Biotopgestaltung am Breiten Teich
Großer Arbeitseinsatz am Südufer des Breiten Teiches bei Selb
Am 16. Oktober haben Aktivisten des BN einen großen Arbeitseinsatz am Südufer des Biotops durchgeführt. Auf 350 m Uferlänge wurde der Kiefernaufwuchs entfernt, der sich durch den absinkenden Wasserspiegel am Breiten Teich gebildet hatte. Durch die aufkommende Sukzession war die schutzwürdige Verlandungszone mit Schnabelseggenrieden und Torfmmoosgesellschften gefährdet.
Schaffung neuer Habitate für den Moorfrosch
Zur Schaffung weiterer Habitate für den vom Aussterben bedrohten Moorfrosch wurden anschließend vier Tümpel gestaltet. Die Maßnahme auf schwierigem Terrain wurde mit einem Moorbagger mit Hilfe von Matratzen (mit Eisen verstärkte Holzplanken) durchgeführt, um ein zu starkes Einsinken des Baggers zu vermeiden.
Auflichtung der Süduferzonen
Eine weitere, deutliche Auflichtung der Uferzonen am Südufer erfolgte mit großem Maschineneinsatz (Harvester und Forwarder) Mitte November. Verlandungszonen brauchen möglichst viel Sonne. Damit waren die Gestaltungsmaßnahmen am Südufer abgeschlossen.
Neue Verlandungszonen am Nordufer
Die umfangreichste Maßnahme ist die Wiederherstellung von Flachwasser- und Verlandungszonen am Nordufer des Breiten Teiches, die „Wiedergutmachung“ einer massiven Entlandungsmaßnahme vor etwa 50 Jahren. Zunächst musste der Gehölzaufwuchs (Birken, Kiefern und Erlen) auf dem aufgeschobenen Damm am Ufer entfernt werden. Auch hier wurden Harvester und Forwarder eingesetzt. Die Firma Schübel aus Schönlind leistete hervorragende Arbeit. Danach kam erneut der Moorbagger zum Einsatz.
Amphibische Uferzone am Nordufer
Auf rund 250 Metern Länge entsteht seit Mitte November eine „amphibische Uferzone“ am Nordufer, eine bis zu 30 Meter breite Flachwasser- und Verlandungszone. Hier sollen sich wieder verschiedene Großseggen und Moosgesellschaften entwickeln. Durch die Bildung von Buchten und kleinen Inseln entstehen Brutplätze für Wasservögel. Das rückwärtige Ufer wird als Steilufer mit zum Teil offenen Sandhaufen gestaltet, Brutplätze für den Eisvogel und Lebensräume für Wildbienen und wärmeliebende Insekten. Der mittlere Uferbereich soll unverändert bleiben.
Tümpel für Laichplätze des Moorfrosches und Lebensräume für Libellen
An der Nordwestseite des Breiten Teiches wurden fünf Tümpel gestaltet – Laichplätze für den Moorfrosch und neue Lebensräume für Libellen. Die aufgeworfenen Haufen aus Granitgrus dienen als Habitate für Sandbienen, Grabwespen und weitere Insekten, die auf offene Pionierstandorte angewiesen sind. „Sämtliche Gestaltungsmaßnahmen laufen bestens“, freut sich Projektleiter Karl Paulus. Bald kann am Breiten Teich wieder Ruhe einkehren. „Für 30 Jahre bestimmt.“