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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

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Gerettete Feuchtgebiete bei Weißenstadt

Die Weißenstädter Senke ist reich an Wasser, zwischen Torfmoorhölle und Kleinschloppen finden wir nicht nur den Weißenstädter See und zahlreiche Fischweiher, sondern auch ökologisch wertvolle Feuchtflächen mit einem ungewöhnlichen Artenreichtum. Fast ungestört können sich dort Insekten, Schmetterlinge, Libellen und auch Vögel entwickeln.

28.06.2015

Der Weißenstädter Ortsvorsitzende des Bundes Naturschutz, Fred Leidenberger, hatte die rund 30 Teilnehmer, darunter auch BN-Chef Fred Terporten-Löhner, seine Stellvertreterin Inge Heinrich und Webmaster Günther Heinrich, begrüßt.

Die Feuchtwiesen nördlich von Weißenstadt waren das Ziel einer zweieinhalbstündigen naturkundlichen Wanderung. 

Exkursionsleiter Karl Paulus machte deutlich, dass die heutige Existenz dieser Kleinode dem Widerstand des BN in den 1980er-Jahren zu verdanken ist. Der Erhalt von Feuchtflächen ist seiner Zeit ein Aufgabenschwerpunkt des BN gewesen. Damals sollten diese Flächen im Rahmen der Flurbereinigung mit Drainagen versehen und trocken gelegt werden. Durch gute Öffentlichkeitsarbeit, vielen Kontakten mit Landwirten und Teichbesitzern konnte dies damals verhindert werden. Inzwischen ist der Wert von Feuchtflächen als Hochwasser- und Klimaschutz und für den Arten- und Biotopschutz erkannt und BN, Wasserwirtschaftsamt und Naturschutzbehörden ziehen an einem Strang.

Trotz dieser großen Erfolge ist es nicht gelungen, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, die einst weit verbreiteten und heute stark gefährdeten Wiesenbrüter wie Bekassine, Wiesenpieper, Braunkehlchen und Kiebitz zu halten.Die ehemals großflächige extensive Nutzung der ertragsarmen Moor- und Sumpfwiesen im Weißenstädter Becken kann heutzutage nicht mehr gewährleistet werden, außerdem sind die Feuchtflächen auch zu stark geschrumpft. „Diese Entwicklung schmerzt natürlich sehr.“

Rund dreißig Teilnehmer genossen bei herrlichstem Sommerwetter und blau-weißem Himmel die urwüchsige Natur. An geeigneten Stellen vermittelte Karl Paulus Hintergrundwissen und machte auf viele Pflanzenarten aufmerksam, die im Fichtelgebirge nur noch auf geschützten Feuchtflächen und Brachen zu finden sind.

Exkursionen dieser Art, zu Biotopen des BN, finden im Jahresverlauf regelmäßig statt und sind eine gute Plattform für die Verbreitung des Naturschutzgedankens und der Arbeit der BN-Kreis- und Ortsgruppen.

Kurzbeschreibung die Feuchtgebiete.
Weitere Informationen auf den Seiten "BN-Biotope"

http://www.wunsiedel.bund-naturschutz.de/bn-biotope/wstadt-feuchtgebiete.html

Feuchtgebiet Siegengasse
Das ein Hektar große Gebiet konnte der BN 1985 gerade noch vor der Dränmaschine und Trockenlegung wegkaufen. Sehr schmerzhafte Erfahrung für Karl Paulus. Da lernt man an der Uni, wie wertvoll Feuchtflächen sind, und in der Praxis gibt es noch deren flächenhafte Trockenlegung. Aber es war eines der letzten Kapitel der Politik der „Wasseraustreibung aus der Landschaft“ im Fichtelgebirge.

Feuchtgebiet Zigeunermühle
In dem acht Hektar großen Areal, einst das wichtigste Wiesenbrütergebiet im Fichtelgebirge, waren Fischteiche geplant. Es konnte durch Ausweisung als geschützter Landschaftsbestandteil gerade noch gerettet werden. Leider sind Bekassine und Braunkehlchen aktuell nur noch zur Zugzeit im Frühjahr zu beobachten.

Feuchtwiesen am Lehstenbach
Die ökologisch hochwertigen Moorwiesen, es handelt sich überwiegend um feuchte Borstgrasrasen, konnten vom BN durch Gebietsankäufe vor der Trockenlegung und Zerstörung bewahrt werden. Einige Arten: Borstgras, Waldläusekraut, Blutwurz. Lebensraum für Kreuzotter, Großer Perlmuttfalter, Mädesüß-Perlmuttfalter und Sumpfschrecke.