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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

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Libellen - fliegende Juwelen trotz bedecktem Himmel

Der Herrenoberweiher zwischen Kaiserhammer und Heidelheim bei Selb

ist arm an Fischen, doch reich an Libellenpopulationen.

Exkursionsleiter Jürgen Fischer sprach von

21 Libellenarten, die an diesem Weiher bereits festgestellt wurden.

22.07.2023

Die Sonne zeigte sich kaum, trotzdem waren einige der schillernden Flugobjekte, um die es gehen sollte, in der Luft. „Libellen brauchen als wechselwarme Insekten relativ hohe Temperaturen, um fleißig fliegend unterwegs zu sein“ so Jürgen Fischer. „Hier am Herrenoberweiher wurden bereits 21 Libellenarten nachgewiesen – bei ca. 50 Arten im Fichtelgebirge – ist das schon nicht schlecht“ so der Experte. Der Lebensraum bietet einen großen Strukturreichtum, und sorgt so für Artenvielfalt, auch unter den Libellen. Ob Große Pechlibelle, Blutrote Heidelibelle oder Vierfleck – sie alle haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum und können im Weiher bei Kaiserhammer gute Bedingungen finden. „Manche Arten legen ihre Eier direkt ins Wasser, andere an Wasserpflanzen unter und über der Wasseroberfläche. Die vorhandenen Verlandungszonen des Gewässers sind ebenfalls sehr wertvoll für den Lebenszyklus der agilen Insekten", so Fischer. "Grundsätzlich könne man bei der Bestimmung zwischen Groß- und Kleinlibellen unterscheiden. Was jedoch alle Arten bei der Fortpflanzung gemein haben ist die Bildung eines Paarungsrades“. Um die Paarung vollziehen zu können verbinden sich Weibchen und Männchen in stark gekrümmter Haltung zu einer Rad- oder Herzfigur. „Die Tiere sind wahre Flugkünstler“ so Fischer. „Sie fangen meist auch ihre Beute im Flug mit den Beinen und können die vier Flügel unabhängig voneinander bewegen, was sie sehr beweglich macht.“ Während die adulten Libellen im Luftraum den Ton angeben, jagen ihre Larven mit Hilfe eines speziellen Mundwerkzeuges, der „Fangmaske“ unter Wasser. „Ein bis drei Jahre leben die meisten Libellenlarven so unter Wasser oder im Schlamm. Als Erwachsene werden die geflügelten Juwelen jedoch nur wenige Wochen alt.“ weiß der Libellenliebhaber.

Am Exkursionstag konnten die Teilnehmer neben zehn Libellenarten, unter anderem, auch Goldschrecken, gebänderte Jagdspinnen, sowie eine Nadelholzsäbelschrecke, aus nächster Nähe bewundern – ein gelungener Ausflug in die Welt der Insekten und Spinnen!