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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

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Exkursion zu BN-Feuchtbiotopen

Kreisgruppe besichtigt verbandseigene Biotope: Der Bund Naturschutz betreut ein großes Netzwerk an Biotopen im gesamten Landkreis. Aktive der Kreisgruppe haben im Rahmen einer kleinen Exkursion jetzt drei Biotopflächen in Großwendern, Dörflas und Leuthenforst besichtigt. Die Naturschützer wollten erkunden, wie sich Wiesen, Moore und Tümpel entwickelt haben und inwieweit die Pflegemaßnahmen greifen. Es war ein heißer Sommerabend.

22.06.2017

Waldmoor Großwendern

Erster Exkursionspunkt war das Waldmoor Großwendern. Der BN besitzt in dem Moorkomplex am Fuß des Großen Kornbergs 4,4 ha an Feuchtflächen. Karl Paulus informierte über den Zustand und die bisherigen Maßnahmen, z.B. Beseitigung von Fichten-Aufforstungen, Vernässungsmaßnahmen und Anlage von 13 Tümpeln im Jahr 2016. Im Zentrum des Areals hat sich auf ehemaligen Teichböden ein Übergangsmoor mit Scheidenwollgras, Moosbeere und Sonnentau entwickelt. Das Frauenhaarmoos bildet bizarre Moospolster aus. Insektenexperte Jürgen Fischer entdeckte verschiedene Jagdspinnen, die teilweise ein Kokon trugen. Während das Moor augenscheinlich unter der extremen Trockenheit leidet, waren die neu angelegten Tümpel bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Zahlreiche Exemplare der Kleinen Moosjungfer waren an den Tümpeln zu beobachten. Jürgen Fischer zeigte eine frisch geschlüpfte Schwarze Heidelibelle.

Quellsumpf Dörflas

Im Quellsumpf Dörflas, den der BN seit 1985 beharrlich pflegt, wies Paulus auf drei Pflanzengesellschaften hin: Ein Borstgrasrasen mit Borstgras, Arnika, und Drahtschmiele, eine Kleinseggenwiese mit der seltenen Flohsegge und ein Quellmoorbereich, wo das sehr seltene Fettkraut Pinguicula vulgaris noch wächst. Allerdings war die Blüte schon eingezogen. Für die Biotopwiese war die Exkursion schon etwas spät, sie entfaltet ihre Schönheit bereits Ende Mai/Anfang Juni. Charakteristisch für diese „Naturwiese“ sind das kleinräumige Relief, Gräben und einige Lesesteinhaufen.

Flutmulde am Wendener Bach an der Einmündung in die Eger

Dritter Exkursionspunkt war eine Flutmulde am Wendener Bach bei Leuthenforst. Enttäuscht mussten die Teilnehmer feststellen, dass die Flutmulde infolge der Trockenheit fast ausgetrocknet war und die Auenwiesen in dem naturschutzwürdigen Areal großflächig abgemäht waren. Infolge der Mahd mit modernen Kreiselmähwerken sind die Auswirkungen auf die Insektenfauna gravierend. Notwendig ist eine viel stärkere Differenzierung in der Aue mit unterschiedlichen Mähzeitpunkten, Brachestreifen, Tümpeln und Versumpfungszonen (Entwicklung von Großseggenrieden, Habitate für Bekassine und Wachtelkönig). Der Bund Naturschutz wird in dieser Sache zeitnah ein Gespräch mit der Naturschutzbehörde und der Wasserwirtschaft anstreben, um über Verbesserungen zu beraten. Mit einer gemütlichen Einkehr „da Toni“ in Marktleuthen endete die Exkursion.