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Elektromobilität nimmt langsam Fahrt auf

Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Klimaschutz-Managements des Landkreises Wunsiedel, des Bayernlabs Wunsiedel und der Kreisgruppe Wunsiedel des Bundes Naturschutz referierte Frank Berlips vom Verein Energievision Frankenwald über die Zukunft der Elektromobilität.

27.11.2018

Der Vortrags- und Diskussionsabend im Bayernlab Wunsiedel in der Sechsämterlandstraße fand eine große Resonanz. Dessen Leiter Stefan Philipp freute sich über den vollen Vortragsraum. Unter den Teilnehmern waren auch mehrere Experten, die sich seit Jahren mit dem Thema E-Mobilität befassen. So konnte sich im Anschluss eine rege und konstruktive Diskussion entwickeln.

„Elektromobilität ist seit einigen Monaten in aller Munde“, stellte Frank Berlips zu Beginn seines kurzweiligen und kompetenten Vortrags fest. Berlips betreut das LEADER-Projekt „E-Lenker sind Zukunftsdenker“ der Energievision Frankenwald e.V. Das Ziel dabei sei, die Elektromobilität in den Landkreisen Bayreuth, Hof und Wunsiedel voranzubringen.

Technik eines Elektroautos

 „Elektroautos sind wie herkömmliche Autos mit dem Unterschied, dass sie nicht mit Benzin oder Diesel, sondern mit elektrischem Strom angetrieben werden“, führte Berlips aus. Anstatt zu tanken, wird eine Batterie mit einem Netzstecker aufgeladen, denn das Elektroauto besitzt statt einem Benzintank eine Strombatterie. Durch den Elektromotor ergibt sich ein sehr hoher Wirkungsgrad von über 90%. Beim Fahren wird kein CO2 emittiert und somit besitzt das Elektroauto keinen Auspuff. Ein herkömmlicher Verbrennungsmotor wird mittels Diesel oder Super-Benzin angetrieben. Beim Fahren wird allerdings nur 30% bis maximal 40% der Energie aus einem Liter Kraftstoff in Bewegungsenergie umgewandelt. Der Rest ist hauptsächlich ungenutzte Wärmeenergie.

Entwicklung auf dem E-Automarkt

Die Anzahl der Autohersteller mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugmodellen wird immer größer. Auch entwickeln sich die bereits auf dem Markt etablierten Modelle sehr schnell und der Markt an verfügbaren Elektroautos wächst stetig an. Hersteller wie BMW, Nissan, Renault, Tesla, Opel oder Mitsubishi haben eigens für den elektrischen Antrieb konzipierte Elektroautos, wobei andere Hersteller wie z.B. VW, Mercedes oder Ford "elektrifizierte" (ursprünglich als Verbrennungsmotor konzipierte Autos) Modelle anbieten. Die gängigen in aktuellen Modellen verbauten Akkugrößen liegen derzeit bei ca. 30 bis 40 kWh, was bereits heute eine realistische Reichweite von ca. 300 km bedeutet. Modelle des amerikanischen Autoherstellers Tesla bieten sogar Akkukapazitäten von bis zu 100 kWh und Reichweiten von bis zu 600 km.

E-Autos beeinflussen die Umweltbilanz positiv

Der Vorteil von Elektroautos ist eindeutig die positive Umweltbilanz. Eine aktuelle Studiedes ifeu– Instituts für Energie- und Umweltforschung im Auftrag des Umweltbundesamteszeigt, dass Elektroautos ein hohes CO2–Einsparpotenzial besitzen, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden.

Rohstoffvorkommen begrenzen die Herstellung von Batterien

Zu dem Aspekt, dass eine Zunahme der Elektroautos zu einer starken Belastung des Stromnetzes führen könnte, betonte Berlips: „Wir brauchen intelligente Stromnetze, Anreizsysteme und eine dezentrale Steuerung der Energieflüsse.“ Auf Nachfrage des BN-Kreisvorsitzenden Fred Terporten-Löhner bezüglich der Verfügbarkeit der Rohstoffe für die Akkus stellte der Referent fest, dass nicht das Lithium, sondern Kobalt und seltene Erden einmal der begrenzente Faktor sein könnten. Die rege Diskussion spannte sich neben technischen Fragen vor allem um die Mobilität der Zukunft. Vor allem Firmen, Paketdienste, Taxiunternehmen und Pflegedienste werden verstärkt auf Elektroautos setzen. Und die Mobilität werde sich grundsätzlich verändern. Die Jugend in den Städten fragt sich heute, wozu brauche ich überhaupt ein Auto? Auch Carsharing-Modelle werden stark zunehmen. „Das E-Auto ist grundsätzlich sinnvoll und schützt die Umwelt“, betonte Berlips abschließend.

Weitere Informationen zur Elektromobilität finden Sie auf der Webseite

www.zukunftsdenker.vision