BN sichert Amphibienpobulationen im Fichtelgebirge
31.03.2016
Amphibien im Fokus der BN-Kreisgruppe Wunsiedel:
- Im Fichtelgebirge leben 14 Amphibienarten. Der Großteil der Arten ist vom Aussterben bedroht.
- Die Lurche haben sich vor 360 Millionen Jahren aus Fischen entwickelt. „Wir haben es in den letzten 50 Jahren geschafft, diese interessante Tiergruppe an den Rand des Aussterbens zu drücken“. Umweltgifte sind das Hauptproblem der Amphibien, da sie auch über die Haut atmen.
- Erstes Ziel der Exkursion waren die Egerteiche des Bundes Naturschutz bei Marktleuthen. Hier haben BN und Wasserwirtschaft zahlreiche Flachtümpel geschaffen, die neben vielen Wasser- und Sumpfvögeln auch Tausende von Fröschen, Kröten und Molche anziehen.
- Die Grasfrösche sind die ersten Amphibien in den Laichgewässern. Sie bleiben nur wenige Tage zu ihrer Hochzeit, danach verlassen sie die Tümpel und Teiche schnell wieder in Richtung ihrer Hauptlebensräume in den umliegenden Feuchtgebieten. Erdkröten wandern sogar mehrere Kilometer zu ihren angestammten Laichgewässern, um sich dort fortzupflanzen.
- Das zweite Exkursionsziel war der Herrenoberweiher bei Schwarzenhammer. Der 1,5 Hektar große, ökologisch sehr wertvolle Biotopteich des BN ist ein Eldorado für Amphibien und Libellenarten. Ein Grasfrosch kann bis zu 4000 Eier ablegen, die Gallerthüllen saugen sich mit Wasser voll und so entstehen kuhfladengroße Laichballen. Nach den Grasfröschen treffen an diesem Weiher weit über tausend Erdkröten in der ersten Aprilhälfte zur Hochzeit ein. Karl Paulus dankte dem Selber Klaus Glinski für die umsichtige Betreuung und Pflege des wertvollen Teiches seit über 20 Jahren.
- Letzte Station der Amphibienexkursion war der Gutsteich in Selb. Es handelt sich um ein sehr bedeutsames Amphibiengewässer, da hier der vom Aussterben bedrohte Moorfrosch vorkommt. Moorfrösche suchen nur 2-3 Tage ihr Laichgewässer auf. Das kleine Naturwunder der blauen Moorfroschmännchen, wobei die Lymphräume unter der Haut extrem mit Lymphe angefüllt sind, dauert also nur kurze Zeit. In den nächsten Wochen wird der BN die fachliche Betreuung des Teiches übernehmen.