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BN bestaunt Biogasanlage

Der Besuch der Biogasanlage in Sichersreuth war gefüllt mit vielem Wissenswerten und faszinierenden Einblicken hinter die Kulissen einer solchen Anlage.

24.11.2022

Bei blauem Himmel wurden die ca. 20 Teilnehmenden am Samstag, 12. November 2022, zur Besichtigung der Biogasanlage in Sichersreuth begrüßt. Von Beginn an wurden die Besonderheiten dieser Energiegewinnungsform in einer angeregten Diskussionsrunde interessiert erörtert, beginnend bei der Frage nach der Zusammensetzung der zugeführten, in hohen Bergen gelagerten Silage. "Wir befüllen die Biogasanlage zum Großteil mit Ganzpflanzensilage - zumeist aus Triticalepflanzen, dazu circa 30 % Maissilage und mit circa 35 % Gülle von Landwirten aus der Umgebung" so Markus Bauer, Geschäftsführer der Bio Energie Sichersreuth. "Die Gülle ist für uns besonders wert- und sinnvoll, da dadurch unser Substrat immer wieder durch die Bakterien aus dem Darm der Kuh geimpft wird. Und die Landwirte bekommen später das immer noch stickstoffhaltige Restsubstrat zurück, um damit ihre Felder zu düngen".

Energetische Nutzung von biologischen Stoffen

Um einen geschlossenen Kreislauf wird sich sehr bemüht, da waren sich alle Teilnehmenden einig - nicht nur bei der Zufuhr für die Biogasanlage. Auch die Gründung lief sozial und gerecht ab, wie bei einem kurzen Einblick in die Gründungsgeschichte der GmBH klar wurde. Insgesamt hatten sich in Sichersreuth fünf Landwirte zusammengetan, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. "Die Landwirtschaft muss sich auch für uns Landwirte lohnen. Und mit einer Biogasanlage gibt es für uns ein gutes Zubrot." stellte Markus Bauer fest. "Wir können die Anlage mit ca. 250 ha Anbaufläche am Laufen halten. Am meisten Biomasse je Hektar Fläche liefert der Mais. Außerdem muss dieser nur wenig mit Pflanzenschutzmittel behandelt werden" - zur Freude der Naturschützer.

Technik gehört auch dazu

Diese staunten auch nicht schlecht, als der Betriebsraum im dazugehörigen Blockheizkraftwerkbetreten werden konnte. Zu einer Biogasanlage gehört schließlich auch viel Technik. "Von der Entschwefelung bis zum Laufen der Motoren - alles wird von Sensoren kontrolliert. Bei Störungen wird eine Meldekette in Gang gesetzt, bis jemand von uns rangeht" wusste Gerald Reichel. "Dafür können wir hier auch 4,4 Millionen kWh Strom im Jahr erzeugen - und sind grundlastfähig. Wir leiten außerdem Biogas nach Bad Alexandersbad."

 

Die Kreisgruppe Wunsiedel des Bund Naturschutz bedankt sich bei allen Beteiligten für die Möglichkeit zur Besichtigung der Biogasanlage.