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Ausflug zum geretteten Teichelberg

Zusammen mit der Nachbarkreisgruppe Tirschenreuth sind wir zum Urwald der Region, dem Teichelberg aufgebrochen.

22.10.2019

In den Urwald versetzt fühlten sich am Sonntag viele interessierte Wanderer am Teichelberg. Unter dem Motto „Gerettete Arche Noah“ hatte der Bund Naturschutz zur Wanderung durch das Naturschutzgebiet eingeladen. Vor dem dramatischen Ausblick auf die riesige Abbaugrube erläuterten Josef Siller, BN Vorsitzender, und Gerhard Schneider, Forstdirektor im Ruhestand, die Geschichte des Teichelbergs.

Der Basaltabbau begann bereits in den 1890iger Jahren und wurde im Laufe der Jahrzehnte immer mehr ausgeweitet. Leider wurde 1996 noch einmal ein großes Areal des Teichelbergs zum Basaltabbau freigegeben. Die verbliebene Fläche von 115 Hektar wurde 1996 vollständig unter Schutz gestellt. In ganz Nordostbayern gibt es keinen vergleichbaren Wald. So kämpften die Naturschützer über Jahre darum diese „Perle der Naturwälder“ zu erhalten. 2018 kündigten die Bayrischen Staatsforsten dem Betreiber den Pachtvertrag, Ende 2018 wurde der Abbau eingestellt. Josef Siller dankte dem ehemaligen Forstbetriebsleiter Gerhard Schneider ausdrücklich für seine Unterstützung.

Seit Jahrhunderten ist dieses abgelegene und steinige Gebiet kaum genutzt worden, seit über 40 Jahres wurde kein Baum mehr gefällt und kein Holz entnommen, so Förster Wolfgang Schödel. Es handelt sich hier um einen Hangschuttwald, zwischen den Buchen stehen Linden, Eschen, Tannen, Bergulmen, sowie Berg- und Spitzahorn. Manche der Bäume sind über 200 Jahre alt und haben einen Stammumfang von mehr als drei Metern. Manche dieser Riesen sind inzwischen umgestürzt und vermodern. In ihrem Totholz leben Hunderte von Tierarten, allein 150 Käferarten und 220 Pilzarten. Manche Arten kommen deutschlandweit nur noch hier vor, denn ungenutzte alte Laubwälder sind in Deutschland extrem selten.

Schödel wies auf die Gefährdung durch morsche alte Bäume hin. Es ist daher verboten das Naturschutzgebiet Teichelberg eigenmächtig zu betreten.

Auf dem Rückweg kamen die Wanderer zum Hankelbrunnen, Siller erzählte die alte Sage von den Hankerln und vom Hankelbrunnen-Fest, zum dem die Mitterteicher noch in den 1980igern gewandert seien. Damals plätscherte der Brunnen noch mit armdickem Strahl - durch den erweiterten Abbau wurde ihm dann das Wasser abgegraben.

 

Kreisgruppe Tirschenreuth