Aufgabe der Seeadlerbrut in Röslau
„Wir sind entsetzt und sehr traurig, dass die Seeadlerbrut in Röslau aufgegeben worden ist. Das ist leider Fakt. Die Altvögel füttern nicht mehr,“ so BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner in seiner Stellungnahme vom 13. Mai 2016.
Seeadlerbrut offensichtlich gezielt gestört
„Was uns wütend und betroffen macht ist der Umstand, dass nach unseren Informationen das Brutgeschäft der Adler offensichtlich gezielt gestört worden ist“, sagte der Kreisgeschäftsführer des BN Karl Paulus. „Ich habe da ein ganz ungutes Gefühl.“ Wer das getan haben könnte ist vollkommen unklar. Der Bund Naturschutz fordert eine genaue Überprüfung der Situation. Möglicherweise bringt die Auswertung einer Wildkamera nähere Erkenntnisse.
BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner ist nach wie vor davon überzeugt, dass es richtig war, die Seeadlerbrut im Umfeld des Windparks Röslau-Nord öffentlich zu machen. „Wir sahen dadurch die einzige Chance, die neue artenschutzrechtliche Situation fachlich und rechtlich zu überprüfen und auf die Genehmigung noch Einfluss zu nehmen.“
Befürchteter Seeadlertourismus ausgeblieben
Terporten-Löhner: „Man stelle sich mal vor: Der BN hätte die Seeadlerbrut verschwiegen, der Windpark würde in aller Ruhe hochgezogen und nächstes Jahr wird ein adulter Seeadler von den Rotorblättern zerschmettert. Dann hätten wir als Naturschutzverband kläglich versagt“. Wie zu erwarten war, ist ein befürchteter Seeadlertourismus ausgeblieben.
Windkraftnutzung in Röslau nicht vom Tisch
Aber auch durch die Aufgabe des Brutgeschäfts ist nach Auffassung des Bundes Naturschutz das Thema Seeadler und Windkraftnutzung in Röslau nicht vom Tisch. Noch ist ein Widerruf der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung durch das Landratsamt Wunsiedel möglich. Die Seeadlerbrut hat wie in einem Brennglas deutlich gemacht, dass der Windkraftstandort Röslau-Nord aus Sicht des Artenschutzes sehr problematisch ist.
Zu diesem Thema ein Leserbrief
von Klaus Glinski aus Selb an die Frankenpost
Seeadler-Junges verendet im Nest
Warum geben Tiereltern die Aufzucht ihres einzigen Jungen auf?
Für "unsere" Seeadler gibt es wohl nur zwei Gründe:
Nahrungsmangel oder anhaltende Störungen.
Nahrungsmangel kommt nicht in Frage, wie Experten aus großer Entfernung beobachten konnten. Bleiben wie vermutet gezielte Störungen.
In jedem Krimi sind die ersten Fragen, die sich Ermittler auf der Suche nach möglichen Tätern stellen:
Hatte das Opfer Feinde? Wer hat einen Nutzen von dieser Tat?
Dadurch schränken sie erst mal den Kreis der Verdächtigen ein.