25 Jahre Partnerschaft CSOP Cheb (Eger) und BN Wunsiedel
Es wurde eine freundschaftlich-herzliche Begegnung im Geiste guter Nachbarschaft an diesem wunderschönen Frühlingstag. BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner und Detmar Jäger vom tschechischen Naturschutzverband CSOP in Eger hießen die Exkursionsteilnehmer auf der Hammermühlbrücke willkommen. „Die Natur kennt keine Grenzen“, verdeutlichte Terporten-Löhner.
Anhand von Presseberichten der Frankenpost erinnerte Karl Paulus an die Anfänge der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vor 25 Jahren. Am 23. Juni 1990 hatten sich deutsche Naturschützer vom BN und tschechische Aktivisten vom CSOP erstmals in Waldsassen getroffen. Im Zuge eines intensiven bilateralen Austausches auf hohem fachlichen Niveau hat man in den 1990er Jahren die Flora und Fauna im „Grünen Band“ erforscht und ein Konzept für die Öffnung der verschiedenen Grenzübergänge zwischen Nordostbayern und Westböhmen entwickelt.
Karl Paulus, der unweit der deutsch-tschechischen Grenze aufwuchs, erinnerte an bewegende „äußerst emotionale Aktionen und Momente“ dieser Beispiel gebenden Naturschutzfreundschaft, so die Beseitigung einer Fichtenaufforstung an den Egertalhängen im tschechischen Naturschutzgebiet „Dubina“ oberhalb der Pfeiffermühle. „Wo einst Schüsse fielen, arbeiten heute Naturschützer friedvoll zusammen“, titelte die Frankenpost im Jahr 2000 nach zehn Jahren intensiver Kooperation.
Dann war Natur pur angesagt. Die Exkursionsgruppe bewegte sich auf alten Pfaden im tschechischen Naturschutzgebiet „Rathsam“. Die heiter gelaunten Teilnehmer genossen die herrliche Frühlingsnatur mit malerischen Bruchweiden und ökologisch hochwertigen Feuchtgebieten an der Eger.
Melodische Kuckuckrufe waren ein dauerhafter Begleiter. Weitere „Zaungäste“ waren Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Fitis, Gartengrasmücke, Rotrückenwürger und Feldschwirl. Auch ein Grünspecht, eine Rohrweihe mit Beute und ein Eisvogel, der pfeilschnell auf der Eger dahinflog, waren zu sehen.
Als Sahnehäubchen bekamen die tschechischen und deutschen Naturschützer eine stattliche Biberburg zu Gesicht. Castor fiber, der Biber, hat offenbar keinerlei Probleme mit der Grenze. Er „arbeitet“ im besten Sinne grenzübergreifend. Seine Burgen liegen auf böhmischem Terrain, seine Nahrung in Form von Stauden und Gräsern holt er sich ungeniert auch in den Auenwiesen auf der deutschen Seite.
Detmar Jäger, einer der Architekten der deutch-tschechischen Naturschutzfreudschaft wünschte sich abschließend, dass die Zusammenarbeit von CSOP und BN auch in Zukunft weitergeführt werden sollte. Dieser Vorschlag stieß auf einhellige Zustimmung.