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Fauna+Flora des Fichtelgebirges

Umweltschützer aus der Region waren in München mit dabei

Die Kreisverbände Wunsiedel und Tirschenreuth des Bundes Naturschutz haben die große Anti-Atom-Demonstration am 9. Oktober 2010 in München tatkräftig unterstützt. 50 Aktivisten fanden sich am Rawetzer Bahnhof zur gemeinsamen Zugfahrt mit dem Alex in die Landeshauptstadt ein. Sie konnten eine der mächtigsten Umweltdemonstrationen, die es in Bayern je gegeben hat, live miterleben.

Die Sonne strahlte vom Münchener Himmel und ließ Tausende von gelben Aufklebern und Fahnen mit dem Logo ´Atomkraft? Nein Danke´ hell aufleuchten. Als die Gruppe mit dem Wunsiedler BN-Kreisvorsitzenden Fred Terporten-Löhner und Geschäftsführer Karl Paulus an der Spitze den Königsplatz, den Sammelpunkt der Bahnfahrer erreichten, war der riesige Platz mit fast Zehntausend Demonstranten bereits gut gefüllt. Überall traf man auf Menschenmassen, es sollten 50.000 Bürgerinnen und Bürger werden, die ein machtvolles Signal gegen die vorherrschende Atom- und Energiepolitik setzten. Die Wunsiedler und Tirschenreuther Aktivisten reihten sich schließlich in die zehn Kilometer lange Menschenkette in der Brienner Straße ein, die dort ein zehn- bis fünfzehnreihiges, breites Band bildete. Trotz der riesigen Menschenmenge herrschte eine völlig friedliche, gelöste Stimmung. Doch in den Gesichtern der Teilnehmer lag Entschlossenheit, die risikoreiche Atompolitik von Bundes- und Staatsregierung nicht länger hinzunehmen. Nachdem die Umweltaktivisten aus der Region ihren Part in der Menschenkette erfüllt hatten, begab sich die Gruppe zur Schlusskundgebung auf dem Odeonsplatz.

In einer mitreißenden Rede geißelte der Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz, Professor Hubert Weiger die „unsägliche Atom- und Energiepolitik in unserem Land“. Es sei in höchstem Maße unverantwortlich, wenn durch die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke Tausende von Tonnen hochradioaktiver Müll mehr produziert werde, obwohl weltweit noch kein einziges Gramm sicher endgelagert worden sei. Das Wort „unverantwortlich“ zog sich wie ein roter Faden durch seine Rede. Scharf kritisierte der BN-Chef die „Nachhaltigkeitsrhetorik“ der Regierenden. „Sie reden von Nachhaltigkeit, dabei werde hochgefährlicher Atommüll produziert, der für gut 6000 künftige Generationen eine gefährliche Hypothek darstellt.“ Hubert Weiger fand deutliche Worte. „Die Gier der Großbanken war immens. Doch noch grenzenloser ist die Gier der Atomkonzerne.“ Bei einem großen radioaktiven Unfall, wie zum Beispiel im  Atomkraftwerk Isar1 könnten weite Teile Bayerns unbewohnbar werden, warnte Weiger.

Tief bewegt von der kraftvollen und zugleich völlig friedlichen  Großveranstaltung und ermutigt, auch weiterhin gegen die „verantwortungslose Atompolitik“ einzutreten, machten sich die Umweltschützer aus Nordostbayern wieder auf den Heimweg. „Eine gewaltige Demonstration bürgerlichen Widerstands gegen politische Willkür“, resümierte BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner .