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„Lehrstück verfehlter Verkehrspolitik“

Bauarbeiten des Autobahnteilstücks an der B 303 bei Schirnding haben begonnen. Was andernorts in mühevoller Arbeit neu angelegt wird, wurde an der Umgehung Schirnding der B303 nun professionell abgeholzt. Hunderte von Bäumen und Sträuchern mussten dem vierspurigen Ausbau des 2,5 Kilometer langen Teistücks weichen.

09.01.2018

Dadurch sei der Lebensraum von einer Vielzahl von Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Insekten zerstört worden, kritisiert der Bund Naturschutz. „Das hier ist ein Lehrstück verfehlter Verkehrspolitik“, so BN-Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner, „ein Straßenbauprojekt ohne Sinn.“ Die Fahrbahn soll hier auf 26 Meter verbreitert werden. „Auf dieses Werk können die Herren Hans-Peter Friedrich, Martin Schöffel, Albrecht Schläger und Willi Müller wahrlich stolz sein“, fügt BN-Geschäftsführer Karl Paulus sarkastisch hinzu. Es sei ein „Treppenwitz“, dass bald die landwirtschaftlichen Fahrzeuge auf dieser Straße nicht mehr fahren dürfen. Sie müssten dann wieder durch Schirnding donnern. 

Fragwürdiges Verkehrsprojekt "Ausbau B 303 bei Schirnding"

Seit 2008 besteht Baurecht für den vierspurigen Ausbau der B 303 bei Schirnding auf 2,5 Kilometern Länge. Nachdem Bundesvekehrsminister Dobrinth letztes Jahr völlig überraschend die Mittel für das fragwürdige Verkehrsprojekt freigegeben hat, sind die Bauarbeiten nun im Gange. Die sehr heftige politische Diskussion und Auseinandersetzung um das Projekt fand in den Jahren 2006 und 2007 statt.

Riesige Autobahnanschlusstelle zwischen Hohenberg und Schirnding

In einem Pressebericht der Frankenpost vom 18.07.2007 („Bund Naturschutz ist entsetzt über die Ausbaupläne für die B 303“) war zu lesen.
„Die Dimensionen sind gigantisch. Es ist der Vollausbau des ersten Teilstücks der Fichtelgebirgsautobahn mit einer Breite von 26 Metern – so wie die A 93 – und einer riesigen Autobahnanschlussstelle zwischen Hohenberg und Schirnding. Die einst schöne Landschaft zwischen Hohenberg und Schirnding wird nach dem Bau der Umgehung Schirnding und dem Anbau einer weiteren Fahrspur dann zum dritten Mal umgebuddelt werden. Aber diesmal total und mit einem Kostenaufwand von 9,3 Millionen Euro. Dabei werden 210.000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Die neue Brücke über die B 303 zwischen Schirnding und Hohenberg muss abgerissen und mit einer lichten Weite von 44 Metern komplett neu gebaut werden. Es ist rational nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet in diesem Abschnitt der B 303, wo eine völlig entspannte, gefahrlose Verkehrssituation existiert, ein Mammutausbau vorgenommen werden soll, während dringend notwendige Ausbaumaßnahmen an anderen Straßen unterbleiben. Die Vorstandschaft der BN-Ortsgruppe Hohenberg mit Eberhard Sörgel an der Spitze zeigte sich entsetzt über diesen ökologischen Wahnsinn. Und das bei nur 6.000 Fahrzeugen pro Tag. Die Anwesenden übten

heftige Kritik an den ehemaligen Landtagsabgeordneten Willi Müller und Albrecht Schläger, die mit ihrer dubiosen IZF alles daran setzen, die Transitautobahn durch unser Fichtelgebirge durchzusetzen.“

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.