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Bund Naturschutz macht mobil gegen das riesige Gewerbe- und Industriegebiet „Am Plärrer“ bei Thiersheim

Der Naturschutzverband wirft den „Machern“ Verharmlosung und Augenwischerei vor. Großer Andrang bei Begehung des geplanten Gewerbegebiets Plärrer. Trotz Minusgraden und eisigem Wind kamen fast 100 Teilnehmer.

09.12.2017

Die erste Begehung des geplanten Gewerbegebiets "Plärrer Thiersheim stieß auf eine große Resonanz.

Zahlreiche Grundbesitzer, Landwirte und Mitglieder des Bundes Naturschutz waren gekommen, um sich über die gewaltigen Dimensionen des umstrittenen Industrie- und Gewerbegebiets zu informieren.

Kreisvorsitzender Fred Terporten-Löhner fand deutliche Worte: „Was hier geplant ist, ist Gigantomanie.“ Heute wolle man interessierten Bürgerinnen und Bürgern mal das Gebiet zeigen. Denn nur wer das Gelände kennt, kann mitreden. Terporten-Löhner kritisierte, dass auf die Grundbesitzer seitens der Stadt Wunsiedel massiver Druck ausgeübt werde. Nach der Begrüßung kam es zu einer Diskussion mit Bürgermeister Karl-Willi Beck, der das riesige Gelände von 95 ha als „Untersuchungsgebiet“ darzustellen versuchte.

Bauernverband, Landesbund für Vogelschutz, Bund naturschutz ziehen am gleichen strang

Karl Paulus führte den langen Zug der Teilnehmer in das Gebiet. Im westlichen Teil wären 33 ha Ackerflächen in bester Lage betroffen. Der stellvertretende Kreisvorsitzende des BBV, Stephan Regnet, verdeutlichte, dass die betroffenen Landwirte klar gegen das Gewerbegebiet sind. Dann ging es durch die Sallach. Dort haben sich auf Lehmböden vielfältige Feuchflächen entwickelt. Paulus und LBV-Kreisvorsitzender Walter Hollering wiesen auf den hohen ökologischen Wert dieser Flächen hin. Es sei geradezu absurd, diesen Biotopkomplex für ein Gewerbegebiet in Anspruch zu nehmen.

145 Hektar im Landkreis Wunsiedel verfügbar für Gewerbeansiedlungen

Tom Konopka, der Regionalreferent des BN für Oberfranken, zeigte anhand einer Studie auf, dass im Landkreis Wunsiedel mindestens 145 Hektar an Gewerbe-, Industrie- und Mischgebieten frei verfügbar sind.

Papierfabrik geplant, Gerüchte über eine Müllverbrennungsanlage

Für Erstaunen und Entsetzen sorgte der Hinweis eines Teilnehmers, dass neben einer Papierfabrik womöglich auch ein EBS-Heizwerk, also eine Müllverbrennungsanlage, geplant sei. Vor 30 Jahren sei der Thiersheimer Plärrer schon einmal als Standort für eine Müllverbrennungsanlage im Gespräch gewesen. Das konnten Umweltverbände und Elterninitiativen seiner Zeit verhindern.

Bei der Begehung war auch die Frankenpost dabei:
www.frankenpost.de/fichtelgebirge/fichtelgebirge/art654373,5874951